Bürgermeister von Melitopol Iwan Fedorow im RTL/ntv-Interview „Wir erwarten eine Führungsrolle von Deutschland“

von Philipp Sandmann

Der Bürgermeister der ukrainischen Stadt Melitopol, Iwan Fedorow, hat von der deutschen Bundesregierung eine führende Rolle bei der Unterstützung der Ukraine gefordert. „Wir erwarten von Deutschland einfach eine Führungsrolle bei der Unterstützung für die Ukraine. Deutschland ist eine Führungsfigur bei vielen Sachen, aber nicht bei der Unterstützung für die Ukraine“, beklagt Fedorow im RTL/ntv-Interview.
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Federow: Russen versuchen Völkermord in unseren Städten

In Deutschland und auch in der Europäischen Union müsse man verstehen, dass es nicht um einen Krieg zwischen Russland und der Ukraine geht, sondern „um einen Krieg der russischen Föderation gegen die zivile Welt“, so Fedorow, der sich gerade als Teil einer ukrainischen Delegation in Berlin aufhält.

Es gebe große Unterstützung aus der Bevölkerung heraus, aber nicht genug von der deutschen Bundesregierung. Mit Blick auf die aktuelle Lage in Melitopol im Süden des Landes, sagte Fedorow: „Die Russen haben jetzt alle humanitären Hilfen gestoppt, sie blockieren unsere Stadt komplett und wir können keine humanitäre Hilfe schicken.“

Angesprochen auf weitere Massengräber im Umkreis von Mariupol, sagte er, dass russische Soldaten versuchen würden, einen Völkermord zu begehen: „Putin will die ukrainische Nationalität umbringen, er will die ukrainischen Patrioten umbringen.“

Es sei eine sehr gefährliche Situation derzeit. „Als die russischen Soldaten verstanden haben, dass sie keine Unterstützung von unseren Bürgerinnen und Bürgern bekommen würden, sowie von unseren rechtskräftig gewählten Bürgermeistern oder Vize-Bürgermeistern, haben sie versucht einen Völkermord in unseren Städten zu begehen.“

Deswegen hätten die Russen jetzt alle humanitären Hilfen gestoppt, sie blockierten ihre Stadt komplett und „wir können keine humanitäre Hilfe schicken, Nahrung, Medikamente, Unterstützung für die Katastrophenhilfe und natürlich können wir unsere Bürger nicht evakuieren, die Melitopol verlassen wollen.“ Es sei gerade einfach nicht sicher, in Melitopol zu bleiben.

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