Höheres Risiko für schlechte Schläfer
Britische Studie: Albträume könnten frühes Parkinson-Anzeichen sein
Jeder von uns wacht ab und an schweißgebadet auf, weil er einen Albtraum hatte. Wenn böse Träume uns jedoch im Alter regelmäßig heimsuchen, könnte das möglicherweise ein frühes Parkinson-Symptom sein. Den Zusammenhang zwischen den Träumen und der neurodegnerativen Krankheit fand eine Studie der Universität Birmingham heraus.
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Daten von fast 4.000 Männern ausgewertet
In Deutschland sind rund 400.000 Menschen von Morbus Parkinson betroffen, wie die "Deutsche Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen" mitteilt. Einschlaf- und Durchschlafstörungen sind bei Parkinson-Patienten keine Seltenheit. Forscher der Universität Birmingham haben nun herausgefunden, dass Albträume zudem ein sehr frühes Symptom der Nervenkrankheit sein könnten.
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Für die im Fachjournal „eClinical Medicine“ erschienene Studie werteten Dr. Abidemi Otaiku und seine Kollegen Daten von 3.818 US-amerikanischen Männern über einen Zeitraum von zwölf Jahren aus. Die Teilnehmer waren im Schnitt 77 Jahre alt und wurden dreimal über ihrer Schlafqualität befragt.
Zu Beginn der Befragungen hatte noch keiner der Männer eine Parkinson-Diagnose erhalten. Aber im Laufe der Zeit erkrankten 91 der Probanden daran. Insgesamt hatten 368 Teilnehmer zu Beginn angegeben, einmal in der Woche unter Albträumen zu leiden.
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Chance auf früheren Therapiebeginn durch frühere Diagnose
Aus den Ergebnissen der Befragungen und den Diagnosen folgerten die Forscher, dass Albtraum-Betroffene mit doppelt so hoher Wahrscheinlichkeit an Parkinson erkranken als normale Schläfer. Sie gehen davon aus, dass die Parkinson-Erkrankten schon Jahre vor dem Auftreten der typischen Symptome wie Zittern, Steifheit und Langsamkeit der Bewegungen Albträume haben.
Anhand der Träume eine frühe Diagnose zu erhalten, ist laut dem Studienleiter sinnvoll. Zwar gäbe es keine Heilung, aber der Verlauf könnte durch einen frühen Therapiebeginn abgemildert werden.
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Bisher wurden nur männliche Probanden untersucht. Ob auch Frauen oder jüngere Menschen davon betroffen sein könnten, müssen weitere Studien zeigen. (pdr)
Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel kann einen Besuch beim Arzt nicht ersetzen.