Seit 1972 sammelt er Tüten

Kuriose Sammelleidenschaft: Bremer stellt jetzt 60.000 Plastiktüten aus

Horner Eck· und Kurator der Ausstellung, wählt mit Sammler Jürgen Francke Plastiktüten für die Ausstellung aus. Jürgen Francke aus Bremen hat in rund 50 J
Die Plastiktüten eines Bremer Sammlers werden jetzt ausgestellt.
hcd htf, dpa, Hauke-Christian Dittrich

Seit er 16 Jahre alt ist, sammelt Jürgen Francke Plastiktüten. Heute sind es etwa 60 000. Dass die Tüten seit 2022 verboten sind, findet er gut. Jetzt zeigt er sie in einer Bremer Kultkneipe.

Start mit Tüte von Olympischen Spielen

Sammler Jürgen Francke hängt in der Kneipe ·Horner Eck· die erste Plastiktüte seiner Sammlung, die ein Motiv der Olympischen Spiele 1972 zeigt, an eine Wand. Jürgen Francke aus Bremen hat in rund 50 Jahren über 60.000
Mit dieser Tüte von den Olympischen Spielen hat alles angefangen.
hcd htf, dpa, Hauke-Christian Dittrich

Vor über einem halben Jahrhundert hat Jürgen Francke begonnen, Plastiktüten zu sammeln. „Angefangen hat es 1972 mit einer Tüte von den Olympischen Spielen. Dann wurden es immer mehr“, sagte der Bremer im Rückblick.

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05:29 min
Süße Sammelleidenschaft
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Ausstellung in Bremer Kultkneipe

Als Freunde von seiner Sammlung erfuhren, brachten sie ihm immer wieder ihre Tüten vorbei. Ein Teil seiner Sammlung soll nun in der Bremer Kultkneipe „Horner Eck“ ausgestellt werden. Alle auszustellen ist in der kleinen Kneipe unmöglich, immerhin besitzt der 67-Jährige heute etwa 60 000 Plastiktüten. Größer wird die Sammlung nicht mehr, denn seit dem 1. Januar 2022 ist die Ausgabe von Plastiktüten in Deutschland verboten.

Francke: "Sondermülldeponie im Keller"

Doch wo bewahrt man eigentlich 60 000 Plastiktüten auf? „Ich sage immer: Ich habe eine Sondermülldeponie im Keller“, scherzt der Sammler, der früher als Journalist arbeitete. Bis auf drei oder vier Exemplare seien alle Tüten noch in gutem Zustand. „Ich bin immer sorgsam mit ihnen umgegangen und halte sie von Licht und Wärme fern“, erklärt Francke. Die Tüten sind großteils in Umzugskartons gelagert.

Tüten von Läden, die es nicht mehr gibt

In der Kneipe „Horner Eck“ werden nun einige Tüten in Plexiglas eingerahmt, andere können stapelweise in Kisten durchgeblättert werden. Eine Wand ist voll mit Tüten aus Bremen. „Ganz viele davon sind aus Bremer Läden, die es überhaupt nicht mehr gibt“, erzählt Francke. „Da sind schon viele Erinnerungsstücke mit dabei.“ Die meisten Exemplare sind wild durchmischt: Tüten in Form einer überdimensionierten Briefmarke, eine Ein-Herz-für-Tiere-Tüte mit niedlichen Vierbeinern, eine Werder-Bremen-Tüte von 1984, eine Tüte der US-Raumfahrtbehörde NASA, oder auch eine Tüte des Bierherstellers Becks mit dem mittlerweile aus der Zeit gefallenen Slogan „löscht Männer-Durst“. (dpa/nid)