Wie halten es deutsche Burschenschaften?
Daniel (19): Blind und im Rollstuhl nach Uni-Aufnahmeritual
Für Studierende geht es bald wieder in die Uni - eine aufregende Zeit mit neuen Freunden steht an. Aber Sie sollten bei Ihren Kindern genau hinsehen: Denn immer wieder müssen Frischlinge gefährliche Aufnahme-Rituale durchlaufen. Daniel ist wegen solch einem Ritual an einer US-Uni jetzt schwerstbehindert - was seine Familie am meisten schockiert und wie groß die Gefahr in Deutschland ist, zeigen Anne Saha und Lennart Jannemann im Video.
Daniel musste Flasche Wodka auf ex trinken: Blind im Rollstuhl
Der 19-jährige Daniel Santulli war neu an der Universität von Missouri. Er wollte hier studieren, dazugehören und hoffte auf neue Freunde in der Studierendenverbindung. Und dafür war er bereit, alles zu tun, was die Mitglieder von ihm bei ihrem abartigen Aufnahmeritual verlangten. Daniel musste eine komplette Flasche Wodka auf ex trinken, zusätzlich wurde ihm durch einen Schlauch Bier eingeflößt.
Nach zwei Stunden Dauerbesäufnis verlor Daniel mit 4,6 Promille im Blut das Bewusstsein - er knallte auf den harten Boden. Seine Kommilitonen legten ihn auf ein Sofa ab. Erst nach zwei Stunden brachten sie ihn zu einem Arzt. Nun ist er sein Leben lang ein Pflegefall - er kann weder laufen noch sprechen, er sitzt im Rollstuhl und ist blind. Der Vorfall ereignete sich im Oktober 2021.
Ein Geschworenengericht hat zwei ehemalige Mitglieder der Verbindung angeklagt. Dem Beschuldigten werden ein kriminelles Aufnahmeritual sowie die Abgabe von Alkohol an minderjährige oder alkoholisierte Personen vorgeworfen, wie US-Medien berichten.
Exzesse bei Studenten-Taufen in Belgien: Zwei Tote

Alkohol spielt in Studierendenverbindungen eine wesentliche Rolle. Und immer wieder kommt es, besonders durch die extremen Mengen, bei den Aufnahmeritualen zu Unfällen. So wohl auch bei Antonin D. aus Belgien. Er starb Ende Oktober 2021 mit gerade einmal 19 Jahren nach einem Aufnahmeritual, einer sogenannten Taufe, die in Belgien trotz zahlreicher Kritik seit Jahrzehnten einfach zum Unileben dazugehören.
Lese-Tipp: Wegen 12 Euro! Mann ext ganze Flasche Jägermeister – und stirbt
Laut Ermittlern sollen die Studierenden im südbelgischen Gedinne hier zumindest typische Rituale wie Hundefutter essen und in Blut baden durchgeführt haben. Das Ergebnis der Autopsie: Antonins Körper enthielt enorme Mengen Alkohol. Nicht der erste Fall in dem Königreich: Im Dezember 2018 starb der 20-jährige Sanda Dia, der bei einem Aufnahmeritual einer flämischen Studierendenverbindung eine grausame Tortur über sich ergehen lassen musste.
Und was läuft bei deutschen Burschenschaften?
Auch bei uns in Deutschland gehören Aufnahmerituale in Studierendenverbindungen dazu, weiß Dr. Stephan Peters. Er selbst war 6 Jahre lang Mitglied in verschiedenen Studierendenverbindungen. Welche Rituale in Deutschland weitverbreitet sind, erzählt er im Video. (ija)