Betrug und VerführungCristiano Ronaldo droht in den USA Milliardenstrafe

Hat sich Fußball-Superstar Cristiano Ronaldo (38) da ein fettes Eigentor geschossen?
Ein Werbedeal mit der weltgrößten Kryptowährungsbörse, Binance, könnte den portugiesischen Nationalspieler mehr als eine Milliarde Dollar (rund 910 Millionen Euro) kosten. Schadensersatz in dieser Höhe fordern nämlich mehrere Kläger in den USA von CR7.
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Hat Ronaldo Käufer verführt?
Eine entsprechende Sammelklage ist bei einem Bundesgericht in Florida gegen den fünfmaligen Weltfußballer eingereicht worden. Der Vorwurf: gesetzwidriges und betrügerisches Handeln. Die Kläger behaupten, Ronaldos Werbung für Binance habe sie zu verlustreichen Investitionen verleitet.
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Konkret geht es um die Werbung Ronaldos für sogenannte Non-Fungible Tokens (NFTs) - auf Deutsch: "Nicht fälschbare Wertmarken“. NFTs werden wie Kryptowährungen mithilfe der sogenannten Blockchain-Technologie erzeugt und gespeichert, und sind damit jeweils einzigartig. Sie werden daher als virtuelle Vermögenswerte beworben, die gekauft und verkauft werden können - sie existieren allerdings nur digital.
Ronaldo-NFTs kaum noch etwas Wert
Im November 2022 hatte Binance seine erste Kollektion CR7-NFTs in Partnerschaft mit Ronaldo angekündigt. Laut eigenen Aussagen wollte der Stürmerstar damit seine Fans "für all die Jahre der Unterstützung" belohnen. In einem Social-Media-Video kündigte Ronaldo an: "Wir werden das NFT-Spiel verändern und den Fußball auf die nächste Stufe heben".
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Der günstige CR7-NFT wurde im November 2022 für 77 US-Dollar angeboten - ein Jahr später lag sein Preis bei nur noch etwa einem US-Dollar. Der Grund: Der Handel mit NFTs ist nach einem kurzzeitigen Boom im Zuge der Kryptowährungs-Krise inzwischen weitgehend zusammengebrochen.
Ronaldo soll Menschen betrogen und verführt haben
Den Klägern in den USA geht es allerdings um mehr als den Wertverlust der CR7-NFTs: Sie behaupten, dass Ronaldos Werbung für Binance zu einem "500-prozentigen Anstieg der Suchanfragen" nach der auf den Cayman-Inseln registrierten Kryptobörse geführt habe. Dadurch seinen Menschen dazu verleitet worden, Binance zu nutzen, um in "nicht registrierte Wertpapiere" zu investieren – etwa die BNB-Kryptowährung von Binance.
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Rechtliche Grundlage für die Sammelklage sind die Vorgaben der US-Börsenaufsichtsbehörde (SEC). Demnach müssen Prominente der Öffentlichkeit offenlegen, „von wem und wie viel sie für die Förderung von Investitionen in Wertpapiere bezahlt werden“, wie der SEC-Vorsitzende Gary Gensler vor kurzem im Zusammenhang mit einem anderen Fall betonte.
Die Kläger in Florida argumentieren, Ronaldo habe die Höhe seines Binance-Werbehonorars nicht wie gesetzlich vorgeschrieben öffentlich gemacht.
Ronaldo und Binance wollen weiter Zusammenarbeiten
Binance hat erst vergangene Woche Verstöße gegen Geldwäsche-Gesetze zugegeben und sich zur Zahlung einer Strafe von rund 4,3 Milliarden Dollar (3,95 Mrd. Euro) bereiterklärt. Gründer und Chef Changpeng Zhao muss zudem persönlich weitere 50 Millionen Dollar zahlen. Er muss alle seine Posten bei Binance aufgeben und wird für drei Jahre unter Aufsicht gestellt.
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Ungeachtet dessen wollen Ronaldo und Binance ihre Zusammenarbeit offenbar fortsetzen. In einem kürzlich veröffentlichten Social-Media-Post von CR7 hieß es, sie würden gemeinsam "etwas aushecken". (wwi)