Ausgesetzt und erfroren

Tote Riesenschildkröte bei Hamburg gefunden

23.10.2023, Schleswig-Holstein, Elmshorn: Christian Erdmann, Leiter des Wildtier- und Artenschutzzentrum bei Elmshorn, kniet neben einer toten Riesenschildkröte. Eine Spaziergängerin hatte in einem Gebüsch in Ellerbek bei Hamburg die tote Spornschildkröte, sie gehört zur drittgrößten Schildkrötenart der Welt, entdeckt. Foto: Christian Charisius/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Eine Spaziergängerin hat in einem Gebüsch in Ellerbek bei Hamburg diese tote Riesenschildkröte entdeckt.
dpa

Trauriger Fund!
Eigentlich leben Spornschildkröte in trockenen und heißen Gegenden von Nordafrika. Doch eine Spaziergängerin findet ein Exemplar in einem Gebüsch im kalten und nassen Norddeutschland – tot.

Schildkröte ausgesetzt und erfroren

Der sensationelle Schildkröten-Fund in Ellerbek (Schleswig-Holstein) ist leider kein Grund zur Freude. Denn wahrscheinlich wurde das Tier vom Besitzer ausgesetzt. Christian Erdmann, Leiter des Wildtier- und Artenschutzzentrum bei Elmshorn, erklärt: „Die Spornschildkröte macht keinen Winterschlaf und braucht im Winter viel Wärme. Vermutlich wurde sie deswegen von ihren Besitzern ausgesetzt.“ Und draußen in Ellerbeck ist der Schildkröte tatsächlich viel zu kalt – das arme Tier erfriert.

Lese-Tipp: Kita-Kinder finden Riesen-Schildkröte am Strand

Tote Schildkröte soll nach Verwesung ausgestellt werden

Das Wildtier- und Artenschutzzentrum hat die verendete Schildkröte aus Ellerbeck untersucht. Am Panzer können die Experten ablesen, dass das Tier um die 40 Jahre alt gewesen sein muss. Normalerweise können Spornschildkröten bis zu 110 Jahre alt werden und bis zu 80 Kilogramm wiegen. Der Experte glaubt, dass das Exemplar im Internet oder auf einer Reptilienbörse gekauft wurde. Daher fordert Christian Erdmann strengere Gesetze für den Handel mit Wildtieren.

Lese-Tipp: Schlangen-Alarm am Baggersee: Acht Königspythons in nur zehn Tagen gefunden

Die tote Schildkröte soll jetzt an einem gesicherten Ort aufbewahrt werden, um zu verwesen. Wenn die Würmer das Tier von innen aufgefressen haben, möchte der Tierpfleger den Panzer ausstellen. Damit wolle er Besucher davor warnen, sich exotische Tiere als Haustiere zuzulegen.

Übrigens: Erst vor wenigen Wochen gab es noch einen großen Schildkröten-Fund im Norden – Im September wurde vor Büsum eine etwa 500 Kilo schwere Schildkröte angespühlt. (jsi/dpa)