Türkei und in Syrien: Tausende Tote und Verletzte
Erdbeben-Drama: Baby überlebt in Trümmern - noch mit der Nabelschnur mit toter Mutter verbunden
Ein Baby überlebt die Erdbebenkatastrophe, eigentlich ein Grund zur Freude. Doch die Umstände sind dramatisch und furchtbar, denn das Neugeborene ist noch mit der Nabelschnur mit seiner Mutter verbunden. Die tot ist, ebenso wie alle anderen Familienmitglieder des Mädchens. Ein Drama unter unendlich vielen weiteren in den Katastrophengebieten in der Türkei und Syrien. Die Opferzahl steigt noch immer, mehr als 11.000 Tote sind zu beklagen. Mit jeder weiteren Stunde schwindet die Hoffnung, noch Überlebende zu finden.
Arzt: „Nur eine Stunde länger und es wäre gestorben“
Das Drama um das Baby ereignete sich in der syrischen Region Aleppo im Ort Dschandaris, berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Das Haus der Familie sei bei dem Erdbeben am Montag komplett eingestürzt. Die Mutter des Mädchens, ihr Vater, seine drei Schwestern, sein Bruder und seine Tante starben.
Angehörige der Familie hätten bei der Suche nach der Familie aus den Trümmern ein Geräusch gehört, heißt es weiter. „Wir haben Trümmer weggeräumt und diese Kleine gefunden, gelobt sei Gott“; zitiert die Agentur einen Mann.
„Ihr Zustand ist stabil, aber sie hat einige Rippen gebrochen“, sagte der behandelnde Arzt der Nachrichtenagentur dpa. Ein Retter habe die Nabelschnur mit einem Messer durchtrennt, ehe er die Neugeborene aus den Trümmern zog.
Ein Nachbar brachte das unterkühlte Baby zum Krankenhaus, ihre Gliedmaßen seien blau angelaufen und ihr Körper völlig mit Staub bedeckt gewesen. „Nur eine Stunde länger und es wäre gestorben“, so der Arzt weiter. Die Mitarbeiter des Krankenhauses gaben dem Mädchen den Namen Aja.
Video: In der Erdbebenregion läuft den Helfern die Zeit davon
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Erdbeben in Syrien und der Türkei: Mehr als 11.000 Tote
Für viele Menschen kam indes jede Hilfe zu spät. Am Mittwoch stieg die Zahl der Todesopfer Behördenangaben zufolge auf mehr als 11.700, knapp 53.000 Menschen wurden verletzt. Allein in der Türkei gibt es mindestens 9.057 Tote und mehr als 40.000 Verletzte zu beklagen. In Syrien starben 2.662 Menschen, viele Tausende wurden verletzt.
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Unter großem Zeitdruck dauert die Rettung von Verschütteten in den Erdbeben-Gebieten an. Die Hoffnung, bei teils winterlichen Temperaturen noch Überlebende unter den Trümmern eingestürzter Gebäude zu finden, schwindet zunehmend.
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Mit einer Stärke von 7,7 bis 7,8 hatte das Beben am frühen Montagmorgen das Gebiet an der Grenze zwischen der Türkei und Syrien erschüttert. Am Mittag folgte dann ein weiteres Beben der Stärke 7,5 in derselben Region.
Tausende Gebäude stürzten ein
Mehr als 6.000 Häuser stürzten ein. Temperaturen um den Gefrierpunkt machen den Überlebenden im Katastrophengebiet zusätzlich zu schaffen, viele haben kein Dach mehr über dem Kopf.
Spendenaufruf: Bitte helfen Sie!
Nach der Katastrophe sind tausende Tote und Verletzte zu beklagen, viele Existenzen wurden zerstört. Betroffen sind auch viele Kinder, die nun dringend Hilfe benötigen.
Mit einer Spende kümmern wir uns gemeinsam mit unseren Partnern wie I.S.A.R. Germany unter anderem um die Bergung von Verschütteten, die medizinische Versorgung von Verletzten sowie um die Durchführung von lebenswichtigen Soforthilfe-Maßnahmen wie der Lieferung von Medikamenten, Wasser und Lebensmitteln. (uvo/dpa)