Vater wollte für Ernährungs-Dogma „Prana" werben
Horror-Eltern lassen Baby verhungern: Es sollte nur durch Sonnenlicht ernährt werden
Ihr Baby sollte lediglich von der Sonne leben – ohne jegliche Nahrung. Jetzt ist es tot. Oxana M. (33) und ihr Partner Maxim L. (43) ließen ihr Kind augenscheinlich verhungern. Dem Paar droht in Russland lebenslange Haft. Besonders bitter: Die Mutter sei durchaus besorgt gewesen und habe ihren Sohn heimlich gestillt, doch das reichte nicht. Der Vater wiederum wollte mit der irren Aktion offenbar mehr Anhänger im Netz gewinnen.
Vater besiegelt qualvollen Tod seines Babys mit irrer Esoterik-Ernährung
Maxim L., ein selbsternannter „Lifestyle-Coach“ und Influencer, ist in Russland als radikaler Rohköstler bekannt. Wenn überhaupt, nimmt er nur rohes Gemüse, Obst oder Sprossen zu sich. Und bei seinem Neugeborenen, so glaubte er offenbar, würde eine noch striktere Diät reichen: Sonnenlicht. Der kleine Kosmos habe weder Nahrung noch Wasser, sondern nur das Licht der Sonne zu sich nehmen dürfen, berichtet die russische Tageszeitung „Kommersant“. „Prana“-Anhänger wie Maxim L. glauben nämlich, dass es möglich ist, ausschließlich aus dem Prana, der Kraft der Sonne, genug Energie zum Leben zu tanken.
Das war – wenig überraschend – nicht der Fall: Laut der britischen Zeitung „DailyMail“ wurde der erst ein Monat alte Sohn des Paares wegen Krankheitssymptomen in ein Krankenhaus in der Nähe von Sotschi gebracht, wo Ärzte diagnostiziert hätten, dass das Baby lange gefastet hatte und durch eine Lungenentzündung geschwächt war. Es sei kurz nach der Einlieferung gestorben. Russische Behörden ermitteln derzeit gegen das Paar. Bald sollen sie sich vor Gericht verantworten.
Mutter durfte ihr Kind nicht stillen – Vater wollte andere „Lichtesser“ anwerben
Wie die Ermittler herausfanden, wollte der dominante Familienvater seine kruden Ideen schon seit der Geburt des Kindes durchsetzen. Damals weigerte sich der Russe, seine gebärende Frau in eine Entbindungsklinik zu lassen. Die 33-Jährige Oxana M. musste ihren Sohn vollkommen auf sich allein gestellt zu Hause auf die Welt bringen, wie der „Kommersant“ berichtet.
Außerdem habe Maxim seiner Freundin verboten, das Baby zu stillen. Heimlich soll die 33-jährige Russin ihren Sohn aber wiederholt an die Brust genommen haben. Das erzählt Oxanas Mutter Galina in einem Interview mit der russischen Tageszeitung. Während der Schwangerschaft sei Oxana selbst heimlich bei Nachbarn essen gegangen, erzählen Bekannte des Paares in dem Bericht.
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Galina verrät ein weiteres schockierendes Detail: Maxim L. habe seinen „durch Sonne ernährten“ Sohn im Internet bewusst zur Schau stellen wollen, damit er weitere Anhänger für sich gewinnt: „Er wollte an dem Kind experimentieren, und dann andere damit werben, dass man so essen kann", heißt es in dem Interview.
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Großmutter des toten Kindes: Meine Tochter ist in eine Sekte geraten
Galina glaubt, dass ihre Tochter von Maxim in eine gefährliche Sekte gelockt worden sei. „Oxana lebte dort wie ein Versuchskaninchen. Sie war seine Sklavin." Zunächst habe die junge Frau nicht auf ihre besorgte Mutter hören wollen, doch als Maxim die irren Pläne mit dem gemeinsamen Kind offenbarte, schien auch sie allmählich an ihm zu zweifeln, so Galina gegenüber „Kommersant“. Viele Male hätte Oxana versucht, sich von Maxim zu trennen, „aber er hielt sie zurück“.
Vater soll wegen Folter angeklagt werden, Mutter wird sich auch verantworten müssen
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Dem 43-jährigen Lifestyle-Coach werde unter anderem Kindesfolterung und Widerstand gegen die Polizei vorgeworfen. Seine Partnerin soll wegen Fahrlässigkeit angeklagt werden. Das berichtet „DailyMail“. Die Strafverfolgungsbehörden müssten nun klären, ob und wie lange die Eltern hinter Gitter müssen. (lmc)