Legastheniker schrieb sogar den Namen ihrer Katze falsch
Rechtschreibschwäche verrät Axtkiller – er verschickte nach Mord an Freundin Nachrichten von ihrem Handy
Der perfide Plan eines Mörders aus England ist nicht aufgegangen: Im Frühjahr 2022 tötet ein 51-jähriger Brite seine damalige Partnerin und vergräbt ihre Leiche im Wald. Um seine Tat zu verschleiern, schickt er ihren Kindern weiterhin Nachrichten von ihrem Handy. Die enthalten allerdings grobe Rechtschreib-Patzer, was den Mann letztlich überführt. Jetzt hat ihn das Gericht in Preston zu lebenslanger Haft verurteilt. RTL-Reporter Dan Farrington hat vor Ort recherchiert.

Brite lockt Freundin zu Picknick und tötet sie

Die zweifache Mutter Katie K. (33) aus (England) und der deutlich ältere Andrew Burfield (51) werden 2019 ein Paar. Sie kennen sich, weil sie aus derselben Gegend kommen. Die Beziehung hält zwar ein paar Jahre, doch es kommt wohl immer wieder zu Spannungen. Katie fühlt sich von ihrem dominanten Freund unterdrückt und will sich trennen, wie ihre Familie später berichtet.
Als seine Freundin nicht mehr nach seiner Nase tanzt, will Burfield sie offenbar loswerden – und schmiedet einen perfiden Plan: Für ein vermeintliches Picknick lockt er Katie am 22. April 2022 in den Gisborn Forest, einen Wald im englischen Lancashire. Er wolle mit ihr über ihre Beziehung reden. Doch vor Ort offenbart Burfield ihr seine wahren Absichten: Der Brite holt plötzlich eine Axt hervor und schlägt Katie damit wiederholt gegen den Kopf. Sie hat keine Chance. All das geht aus den Mitteilungen der englischen Polizei und Staatsanwaltschaft hervor, so RTL-Reporter Dan Farrington, der den Fall verfolgt hat.
Axtkiller lässt Leiche von Katie K. im Wald verschwinden
Am Tag vor dem Mord hat Burfield bereits ein Grab in dem Waldstück vorbereitet. Dafür hatte er sich sogar Leiter und Spaten von seinen Eltern geliehen. Nach dem Mord nimmt er Katies Handy an sich, verscharrt ihre Leiche im Erdloch und schaufelt es sorgsam wieder zu. Sein Plan: Niemand soll erfahren, dass Katie an diesem Tag verschwunden ist. Ihre Angehörigen sollen denken, dass sie noch lebt. Dies wird vor Gericht später ausführlich dargelegt.
England: Textnachrichten an Kinder enthalten auffällig viele Fehler

Indem Burfield SMS von Katies Handy schreibt, suggeriert er ihren Angehörigen über Tage, dass sie wohlauf ist. Auch gegenüber den zwei Kindern gibt er sich in kurzen Texten als deren Mutter aus. Und: Burfield schreibt sogar sich selbst. Doch bei allem Kalkül hat er offenbar nicht daran gedacht, dass ihn seine Schreibweise verraten könnte. Er drückt sich nicht nur anders aus als Katie, seine Nachrichten sind außerdem voller Rechtschreibfehler. Denn: Burfield ist Legastheniker, leidet also an einer Lese-Rechtschreib-Schwäche. In einer SMS an Katies Familie schreibt er sogar den Namen ihrer Katze falsch.
Die Familie wird misstrauisch und schaltet die Polizei ein. Die kommt Burfield schnell auf die Schliche, findet bei ihm zuhause die Tatwaffe und blutverschmierte Kleidung von Katie. So schildert die Staatsanwaltschaft die Ereignisse während des Prozesses.
Andrew Burfield ermordet Freundin mit Axt: So absurd will er sich rausreden
Anfangs leugnet Burfield die Tat. Kurze Zeit später gibt er zwar zu, für Katies Tod verantwortlich zu sein, zieht aber eine absurde Ausrede aus dem Hut: Er behauptet, sie versehentlich getötet zu haben, als er eine Axt warf. Zuvor hätten die beiden gewettet, dass er damit keine Dose Cola treffen könnte. Doch auch der Obduktionsbericht spricht eine ganz andere Sprache: Demnach wurde Katie mindestens 12-mal in den Schädel gehämmert.
Zu Beginn des Gerichtsprozess im März dieses Jahres bleibt Burfield zunächst weiter bei seiner "Unfall"-Geschichte. Später bekennt er sich aber schuldig und wird wegen Mordes zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Das sind mindestens 32 Jahre. Der Richter entscheidet außerdem: Weil er eine Gefahr für die Öffentlichkeit darstellt, darf Burfield nie wieder freikommen. "Er hat eine sehr verletzliche Katie manipuliert und kontrolliert, als die ihm vertraut hat", beschreibt der Richter die Hintergründe der Tat.