30 Soldaten und Soldatinnen sind auf Teneriffa in Quarantäne
Corona-Alarm auf der Gorch Fock

Das Jahr hat kaum begonnen, da gibt es die nächste Hiobsbotschaft für das Segelschulschiff der deutschen Marine „Gorch Fock“. Acht Soldaten und Soldatinnen der Stammbesetzung haben sich mit dem Coronavirus infiziert. 22 weitere gelten als Kontaktpersonen und müssen nun auch in Quarantäne, wie Tim Gabrys, Sprecher der Marine in Kiel gegenüber RTL Nord am Mittwochmorgen bestätigt. Die Dreimastbark liegt derzeit in Santa Cruz auf Teneriffa.
Lese-Tipp: Alle aktuellen Informationen zum Coronavirus finden Sie in unserem Live-Ticker auf RTL.de
Wie ist es passiert?

Eigentlich wollte die „Gorch Fock“-Besatzung ihren neuen Offiziernachwuchs im Atlantik ausbilden. Der sollte am Dienstag auf Teneriffa anreisen, das ist nun erst einmal verschoben worden. Corona-Alarm auf dem Traditions-Segelschulschiff. „Wir reden nicht davon, dass sie in Bars Partys gefeiert haben, sondern tatsächlich ist es durch Angehörige gekommen“, betont Marinesprecher Gabrys. Und weiter: „Ein Teil der Besatzung war im Heimaturlaub über die Feiertage. Sprich: In Deutschland. Ein anderer Teil hat Angehörige auf Teneriffa empfangen und irgendwie ist das Virus dann an Bord gekommen.“
Quarantäne im Hotel
100 Soldatinnen und Soldaten zählt die derzeitige Besatzung der „Gorch Fock“. Die acht infizierten Personen und die 22 weiteren Kontaktpersonen wurden vom Rest der Besatzung getrennt: „Die sind in einem Hotel einquartiert worden und dort in Quarantäne“, so Gabrys. Jedoch soll sich die gesamte Besatzung am Donnerstag einem zweiten PCR-Test unterziehen. Generell sind aber alle Soldatinnen und Soldaten, die mit dem Segelschulschiff nach Teneriffa gekommen sind, geimpft und geboostert. Wahrscheinlich ein wichtiger Grund für die jetzigen milden Krankheitsverläufe: „Die Verläufe, die bis jetzt bei den Soldaten und Soldatinnen festgestellt worden sind, zeigen entweder gar keine Auswirkungen oder oder nur ganz geringe Symptome“, berichtet der Marinesprecher.
Lese-Tipp: Mysteriöser Fall der Kadettin Jenny Böken: Wurde sie Opfer eines Verbrechens?
Auf dem Schiff lebt man in Kohorten
Dass die Ausbildungsfahrten der „Gorch Fock“ während der Pandemie unter strengen Corona-Maßnahmen stattfinden, das ist für die Marine nichts Neues. Die Gesundheit hat Priorität, versichert Gabrys gegenüber RTL Nord: „Immer in Abhängigkeit mit den Hafenbehörden und den Ländern und natürlich auch dem Kommandanten der „Gorch Fock“ wird ein Konzept erarbeitet, wie der Landgang auszusehen hat. Und Worst Case ist natürlich: Es gibt keinen Landgang. Das kennen die Einheiten der Marine in den letzten Jahren zu Genüge.“ Und selbst wenn es auf der 89 Meter langen Bark mal eng werden könnte, so versucht man die Soldaten und Soldatinnen schon vorab voneinander zu trennen: „Man versucht selbst auf einem Schiff in Kohorten zu leben. Also Wachgruppen zusammenzuhalten. Dass, wenn jemand Corona hat, nicht die gesamte Besatzung ausfällt.“
Diese oder spätestens nächste Woche sollen die Offizieranwärter aus Flensburg anreisen, um die Ausbildungsfahrt fortzusetzen. Am 25. März wird das Segelschulschiff wieder in seinen Heimathafen Kiel einlaufen.