Blähungen, Blutungen und Co.Diese Untenrum-Krebssymptome sollte jede Frau kennen

Im oft stressigen Alltag werden Hilfeschreie des Körpers oder erste Anzeichen und Symptome für schlimmere Krankheiten häufig einfach abgetan und nicht wirklich ernst genommen. Lassen Sie es nicht so weit kommen. Denn es gibt verräterische Anzeichen für potenziellen Unterleibskrebs, die Sie unbedingt kennen sollten, damit sie gegebenenfalls schnell reagieren können. Eine Umfrage der gynäkologischen Krebsforschungsorganisation ‘The Eve Appeal’ ergab, dass nur eine von drei Personen keinen einzigen gynäkologischen Krebs benennen kann und nur zwei Prozent alle fünf Arten kennt. Wir stellen Ihnen fünf Unterleibskrebsarten vor und verraten, bei welchen Symptomen Sie besonders wachsam sein sollten.
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Schmierblutungen und Blähungen kommen häufig vor
Valentina Milanova, die Gründerin von Daye, einem Unternehmen für Gynäkologie, liegt Vorsorge und Achtsamkeit besonders am Herzen. Laut der Expertin seien die beiden häufigsten Symptome von gynäkologischen Krebsarten Bauchblähungen und Schmierblutungen, außerhalb des Menstruationszyklus.
„Da Blähungen und Schmierblutungen beide sehr häufig sind, übersehen Betroffene häufig die frühen Anzeichen von gynäkologischem Krebs. Aus diesem Grund gehen Patienten oftmals sehr spät mit Krebs zum Arzt, was die Behandlung schwieriger macht und die Chance auf Heilung reduziert“, sagt sie in der „Daily Mail“. Zudem zeigt sie eine Statistik, die belegt, dass sich nur 20 Prozent der Frauen mit Eierstockkrebs im Stadium I oder II bei Ärzten vorstellen.
Gerade weil Schmierblutungen und Blähungen häufig vorkommen, gibt Valentina Milanova den Tipp, insbesondere für Frauen, die Bedenken haben und unsicher sind, ein Periodentagebuch zu führen. Denn so können Frauen schnell erkennen, ob ihre Symptome mit ihrer Menstruation zusammenhängen oder ob es doch ein Anzeichen für etwas Ernsteres sein könnte.
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Eierstockkrebs
Sprechen Mediziner von Eierstockkrebs, so ist in der Regel das bösartige Ovarialkarzinom gemeint. Nur in seltenen Fällen wird Eierstockkrebs durch Metastasen anderer Krebserkrankungen verursacht. Häufige Symptome sind Blähungen und Schwellungen im Unterbauch sowie ein schnelles Sättigungsgefühl nach dem Essen und unerwarteter Gewichtsverlust.
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„Andere Anzeichen können Beckenbodenbeschwerden sein, die sich in schmerzhaftem Sex, schmerzhaftem Wasserlassen oder allgemeinem Beckendruck äußern können, Veränderungen in der Häufigkeit oder Konsistenz des Stuhlgangs und häufigeres Pinkeln als gewöhnlich“, erklärt die Expertin für Gynäkologie Valentina Milanova im Interview mit „The Sun“.
Vaginalkrebs
Vaginalkrebs ist ein Krebs, bei dem die Krebszellen in dem Gewebe der Vagina zu finden sind. Valentina Milanova sagt, dass die häufigsten Symptome von Vaginalkrebs unerwartete vaginale Blutungen seien, die zwischen den Menstruationszyklen, nach dem Geschlechtsverkehr und nach der Menopause auftreten können. Außerdem fügt sie hinzu, dass ein Knoten in der Vagina, durch Abtasten, schmerzhaften Sex und schmerzhaftem oder häufigem Wasserlassen festgestellt werden kann. All diese Warnsignale des Körpers sollten stets beachtet werden.
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Gebärmutterhalskrebs
Der Gebärmutterhals (Zervix uteri oder Cervix uteri) ist der untere Teil der Gebärmutter und verbindet diese mit der Scheide. Am Ende der Verbindung sitzt der Gebärmuttermund, dessen Umgebung besonders anfällig für Zellveränderungen ist. Kommt es zu bösartigen Veränderungen, so spricht der Mediziner von Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom). Hinweise auf eine Erkrankung gibt es meist erst, wenn sich die Krebserkrankung bereits in fortgeschrittenem Stadium befindet.
„Ähnlich wie bei Vaginalkrebs sind auch hier unerwartete vaginale Blutungen oder Schmierblutungen zwischen den Zyklen, nach dem Geschlechtsverkehr oder nach der Menopause und Schmerzen während des Geschlechtsverkehrs Symptome von Gebärmutterhalskrebs“, erklärt Expertin Milanova. Außerdem könne ein „Druckgefühl im Becken und ein übler Geruchsausfluss“ Anzeichen dafür sein, dass etwas nicht in Ordnung ist.
Die jährliche Krebsvorsorge beim Gynäkologen ist besonders wichtig und sollte bereits für junge Frauen ab 20 Jahren selbstverständlich sein. Beim sogenannten PAP-Test wird ein Abstrich der oberflächlichen Zellen vom Gebärmutterhals (Zervix) gemacht.
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Gebärmutterkrebs
Der Gebärmutterkrebs, auch Endometriumkarzinom oder Uteruskarzinom genannt, gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen der Frau. Endometriumkarzinome zeigen zu Beginn nur selten Symptome. Erst mit dem zunehmenden Wachstum des Tumors stellen sich erste Beschwerden ein.
Anzeichen von Gebärmutterkrebs, auf die Sie achten müssen, können unregelmäßige Menstruationsblutungen, einschließlich stärkerer und unregelmäßiger Perioden, sein. Milanova sagt auch, dass Schwierigkeiten bei der Empfängnis und ungewöhnliche vaginale Blutungen oder Schmierblutungen zwischen den Zyklen, nach dem Geschlechtsverkehr oder nach der Menopause Anlass zur Sorge geben könnten.
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Vulvakrebs
Der Scheidenkrebs ist eine sehr seltene Erkrankung. Der Tumor, in der Fachsprache als Vaginal- oder Vulvakarzinom bezeichnet, kommt nur bei etwa 0,3 Prozent der Frauen vor. Allerdings ist er fast immer bösartig. Da der Krebs in frühen Stadien meist keine Symptome verursacht, wird er zudem oft erst sehr spät entdeckt.
Dennoch gibt es Anzeichen. „Anhaltender Juckreiz der Vulva, Schwellung, Schmerzen und Empfindlichkeit der Vulva oder Schamlippen und Vulvageschwüre sind alles Symptome von Vulvakrebs“, sagt Valentina Milanova. Auch eine „Verdickung oder Verdunkelung der Haut und Schmierblutungen zwischen den Zyklen und unregelmäßige vaginale Blutungen“ können laut der Expertin auf Krebs hinweisen. (kko)