„Sie nennen diese Krankheit den stillen Killer"
Ärzte hielten Dianes Symptome für Blähungen - doch es war Eierstockkrebs

Diane Boothby (64) aus dem britischen Norfolk ist geschockt, als bei ihrem Mann Paul (69) im August 2021 die Diagnose Darmkrebs gestellt wird. Doch es kommt noch schlimmer: Während Paul die Chemotherapie durchmacht, erlebt das Paar den nächsten Schicksalsschlag. Dianes eigene gesundheitliche Beschwerden, die Ärzte zunächst nur für Blähungen halten, entpuppen sich als Eierstockkrebs.
Ehemann drängt Diane zu Krebsuntersuchung

Bei einer Routineuntersuchung entdecken Paul Boothbys Ärzte im Sommer 2021, dass er Darmkrebs im dritten Stadium hat. Die Diagnose trifft ihn völlig unvorbereitet. Zwar hatte er sich in den Wochen zuvor schlapper als sonst gefühlt, doch dass eine Krebserkrankung dahinter stecken könnte, hatte er nicht geahnt.
Es ist dieser Umstand, der den Briten dazu veranlasst, auch seine Frau davon zu überzeugen, sich nochmals untersuchen zu lassen. Denn auch Diane schlägt sich zu diesem Zeitpunkt bereits seit einer Weile mit gesundheitlichen Problemen herum, die sie und ihre Ärzte lange fälschlicherweise für Blähungen und Verdauungsprobleme halten.
Britin warnt: Pap-Test erkennt Eierstockkrebs nicht
„Sie nennen diese Krankheit den stillen Killer, da viele Frauen die Symptome für PMS oder einen Reizdarm halten", warnt die 64-Jährige im Interview mit dem britischen Magazin „Daily Mail“. Die Britin plädiert dafür, dass mehr Frauen bei der Krebsvorsorge beim Gynäkologen neben dem Zervikalabstrich – auch Pap-Test genannt – auch den vaginalen Ultraschall durchführen lassen sollten. „Ich finde es schockierend, dass so viele nicht wissen, dass der Abstrich Eierstockkrebs nicht abdeckt“, sagt Diane.
Genau wie in Großbritannien wird der vaginale Ultraschall in Deutschland nicht von den Krankenkassen übernommen. Als sogenannte IGeL-Leistung müssen Patientinnen ihn selbst zahlen. Kostenpunkt: zwischen 30 und 70 Euro.
Auf Bitten ihres Mannes hin, bezahlt Diane den Ultraschall aus eigener Tasche. “Wenn ich es nicht verlasst hätte, wer weiß, was hätte passieren können“, sagt die Britin heute rückblickend. Denn bei der Untersuchung erkennen die Ärzte, dass hinter ihren angeblichen Verdauungsproblemen in Wirklichkeit Eierstockkrebs steckt – zum Glück gerade noch rechtzeitig.
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„Eierstockkrebs ist viel besser behandelbar, wenn er früh erkannt wird"
In einer Operation werden Dianes Eierstöcke entfernt. „Das hat bei mir eine Narbe hinterlassen. Ich zeige sie gerne anderen, weil ich die Leute darauf aufmerksam machen möchte, wie ernst das Ganze ist“, erzählt sie im „Daily Mail“-Interview. „Eierstockkrebs ist viel besser behandelbar, wenn er früh erkannt wird. Aber im Moment werden zwei Drittel zu spät diagnostiziert“.
Auch bei ihrem Mann Paul zeigen OP und Chemotherapie Erfolg: Heute befindet er sich, genau wie seine Frau, in Remission. Diane Boothby ist optimistisch, dass die schwersten Zeiten hinter ihr und ihrem Mann liegen: „Wir sind seit 43 Jahren verheiratet und konnten unseren letzten Hochzeitstag nicht feiern – aber es werden noch viele kommen, die wir feiern können.“ (dhe)