„Ich sagte meinen Kindern, dass etwas sehr Schlimmes in mir wächst"Aggressiver Darmkrebs! Ärzte sagen Zweifach-Mutter tot - dann kommt alles ganz anders

Sophie Umhofer Darmkrebs
Ein tückischer Krebs im Endstadium stellt Sophie Umhofers Leben auf den Kopf.
Jam Press/Sophie Umhofer

Was für eine Horror-Nachricht! Ärzte teilen Sophie Umhofer mit, dass sie die 40 wohl nicht erreichen werde. Der Grund für diese Hiobs-Botschaft ist ein aggressiver Darmkrebs, der der Britin das Leben zur Hölle macht. Doch es sollte alles ganz anders kommen...

Tückischer Darmkrebs im Endstadium hat gestreut

Es beginnt mit Magen-Darm-Symptomen: In unregelmäßigen Abständen muss sich Sophie Umhofer übergeben, sie geht von einer Magenverstimmung aus. Die Symptome halten jedoch ein Jahr lang an, sodass die zweifache Mutter aus Warwickshire in England am Ende kaum noch eine Mahlzeit bei sich behalten kann, wie JamPress berichtet.

Erst dann erhält die heute 41-Jährige die niederschmetternde Diagnose: Darmkrebs im Endstadium. Und es kommt noch schlimmer: Die tückische Krankheit hat sich bereits im ganzen Körper ausgebreitet!

„Das Warten auf die Nachricht war furchtbar. Der Krebs hatte sich in meiner Leber und in den Lymphknoten meines Rumpfes ausgebreitet. Mein Tumor war zu dem Zeitpunkt so groß, dass er gefährlich nahe dran war, meinen Darm komplett abzuschneiden“, erzählt sie.

Alles ändert sich schlagartig: Fortan muss sich Sophie Umhofer mit einer sehr geringen Überlebenschance und einer Lebenserwartung von etwa einem Jahr auseinandersetzen. Laut Aussage der Ärzte wird sie nicht einmal 40 Jahre alt werden. „Ich geriet in Panik und musste anfangen, für meine Zukunft zu planen, die ich nicht mehr hatte. Das Schlimmste war, dass meine Kinder damals erst drei und sechs Jahre alt waren, und die Sorge, sie für immer zu verlassen, war neben allem anderen einfach überwältigend.“

Im Video: Fertiggerichte können das Darmkrebsrisiko erhöhen

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Wie erzählt man seinen Kindern, dass man sterben wird?

Die Mutter, die mit ihrem Ehemann Mike (46) die Kinder Maisie und Freddie hat, unterzieht sich einer Notoperation, um den Tumor zu enfernen, bevor sie im August 2018 mit einer palliativen Chemotherapie beginnt. „Die Chemo hat mich physisch und psychisch völlig zerstört. Ich war nur noch eine Hülle jener Person, die ich einmal war“, erinnert Umhofer sich. Auch die Begleiterscheinungen seien schrecklich gewesen.

Sie versucht, ihre kleinen Kinder bestmöglich über ihren Gesundheitszustand aufzuklären, will aber gleichzeitig nicht zu viele Details preiszugeben, um sie nicht zu überfordern: „Ich habe ihnen gesagt, dass etwas sehr Schlimmes in meinem Körper wächst.“

Auch ihr Mann habe eine schwere Zeit durchgemacht: „Er weigerte sich, mit mir über Beerdigungspläne zu sprechen, weil er nicht an meinen Tod denken wollte.“

Doch plötzlich geschieht ein Wunder: Sophie Umhofer erhält das Angebot, an einer privat finanzierten Medikamentenstudie für eine neue Immuntherapie teilzunehmen, die zuvor bei Melanompatienten gewirkt hatte.

Seit zwei Jahren ist Sophie Umhofer in Remission

Und tatsächlich: Die Behandlung, die im Februar 2019 beginnt, rettet ihr das Leben! Nur zwei Jahre später, im März 2021, sind ihre Scans unauffällig. „Der größte Moment für mich war, als mein Chirurg mir sagte, dass alles weg ist und es erfolgreich war“, so die zweifache Mutter.

Einige Monate später feiert die Familie aus Großbritannien eine „Krebs weg“-Party, im Juli 2021 bekommt Sophie Umhofer die offizielle Entwarnung und darf die Behandlung absetzen. Seitdem ist sie in Remission.

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Trotzdem hat sie noch immer mit der schweren Diagnose zu kämpfen: „Ich bin natürlich unendlich dankbar, dass ich noch hier bin. Aber es war auch sehr schwer, ein Trauma zu überleben. Und nicht viele Menschen sprechen über diese Seite.“

Mittlerweile durfte die 41-Jährige nicht nur ihren 40. Geburtstag feiern, sie ist auch ins Berufsleben zurückgekehrt und arbeitet als Rennteam-Koordinatorin für verschiedene Motorsportserien. Ein Job, der ihr unendlich viel Spaß macht.

„In gewisser Weise hat das Leben für mich gerade erst begonnen. Ich habe angefangen, mir mehr zuzutrauen und versuche die Botschaft zu verbreiten, dass man nie zu jung ist, um an Darmkrebs zu erkranken. Ich versuche jedem zu helfen, der die Krankheit durchmacht.“

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Immer wieder gebe es Wunder. Sie selbst sei der lebende Beweis dafür. (vdü)