Wirbel um früheren NFL-Spieler - Herschel Walker kandidiert jetzt als PolitikerStrammer Abtreibungsgegner zahlt Frau die Abtreibung
Donald Trump liebt diesen Mann – denn Herschel Walker ist genau auf Linie des früheren US-Präsidenten. Der frühere Football-Star Walker gilt als strikter Abtreibungsgegner ohne Ausnahmen. Das macht ihn für die Republikaner im US-Bundesstaat Georgia zu einem perfekten Kandidaten für die anstehende Kongresswahl. Ein Bericht bringt Herschel Walker jetzt aber in akute Bedrängnis: Der Republikaner soll eine ehemalige Geliebte zu einem Schwangerschaftsabbruch gedrängt und dafür gezahlt haben. Die Frau legt Beweise vor. Trump tobt.
Herschel Walker wettert gegen Abtreibungen - doch hat er selbst für eine bezahlt?
Herschel Walker ist ein Freund großer Worte: Er wolle Abtreibung vollständig verbieten, vergleicht sie mit Mord und behauptet, es sollte „keine Ausnahme“ für Vergewaltigung, Inzest oder das Leben der Mutter geben. So zitiert ihn die US-Website „The Daily Beast“. Das Portal berichtet jetzt, dass der Politiker und frühere Football-Star aber selbst für eine Abtreibung bezahlt haben soll.
Prompt tritt Donald Trump auf den Plan. Er weist den Bericht der Website „The Daily Beast“ als Lüge zurück und kündigte eine Klage an. Walker sei Opfer von „Verleumdung“ durch die „Fake-News-Medien“ und die Demokraten von Präsident Joe Biden, erklärte Trump am Dienstag.
Frau behauptet: Herschel Walker hat meinen Schwangerschaftsabbruch bezahlt - und legt Belege vor
Walker tritt mit einer stramm konservativen Agenda an und ist gegen das Recht auf Abtreibungen. Der 60-Jährige soll 2009 einer damaligen Freundin eine Abtreibung bezahlt haben, berichtet „The Daily Beast“.
Neben einer Karte mit Besserungswünschen habe die Frau auch eine Rechnung für den Schwangerschaftsabbruch und das Bild eines Schecks über 700 Dollar gezeigt, den ihr Walker fünf Tage nach der Abtreibung geschickt haben sollen. Die nicht namentlich genannte Frau gab an, Walker habe sie damals zur Abtreibung gedrängt.
Freund von Donald Trump weist Abtreibungs-Bericht als "Lüge" zurück - und gibt zu, mehrere uneheliche Kinder zu haben
Im konservativen Nachrichtensender „Fox News“ wies der frühere Profisportler diesen Bericht zurück. „Ich habe nie für eine Abtreibung gezahlt, das ist eine Lüge.“ Auch habe er nie jemanden zur Abtreibung gedrängt. Der Kandidat sagte, auf den Scheck angesprochen: „Ich sende vielen Menschen Geld.“ Herschel Walker spielte für zwölf Saisons in der US-Profiliga NFL,
Im Wahlkampf hatte Walker bereits für einige Aufreger gesorgt. Vor allem wegen häuslicher Gewalt gegen ihn gab es immer wieder Vorwürfe. Er hatte zudem seinen Lebenslauf aufgeblasen. Außerdem musste der Politik-Neuling einräumen, drei außereheliche Kinder zu haben.
Selbst der eigene Sohn wendet sich ab - Herschel Walker zeige der Familie den "Mittelfinger"
Auf den jüngsten Medienbericht zur Abtreibung reagierte sein Sohn Christian mit scharfer Munition gegen seinen Vater. In einem Online-Video warf er ihm unter anderem vor, die Familie zum „Gespött“ gemacht zu haben.
Denn: „Du bist kein Familienmensch. Jedes Familienmitglied von Herschel Walker hat ihn gebeten, nicht bei der Wahl anzutreten, weil wir alle seine Vergangenheit kannten.“ Doch Walker habe sich entschieden, seiner Familie den „Mittelfinger“ zu zeigen.
Donald Trump steht fest an der Seite des Senats-Kandidaten
Dagegen stellte sich Ex-Präsident Trump an Walkers Seite, der einen entscheidenden Anteil an der Kandidatur des früheren Footballstars habe. „Sie versuchen einen Mann zu zerstören, der wahre Großartigkeit in seiner Zukunft hat“, stellte er klar. Trump rief die Wähler in Georgia dazu auf, im November Walker die Stimme zu geben.
Großer Streit um Abtreibung in den USA
Das Abtreibungsrecht zählt zu den umstrittensten gesellschaftspolitischen Themen der USA. Im Juni hatte der Oberste Gerichtshof des Landes mit dem Aufheben des seit fast 50 verankerten landesweiten Grundrechts auf Schwangerschaftsabbrüche für ein politisches Erdbeben gesorgt. Die meisten konservativen Wähler sind strikt gegen Abtreibungen. (ntv.de/ rsa)
