Jetzt ist es offiziell
2G-Modell kommt auch in Hessen - Inzidenzwerte werden abgelöst
Nun ist es offiziell – Hessen folgt dem Hamburger Modell und wird ab Donnerstag das 2G-Modell gestatten. In einer Pressekonferenz am Dienstag stellten der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) und Gesundheitsminister Kai Klose (Grüne) die neuen Beschlüsse des Corona-Kabinetts vor. Neben dem 2G-Modell wird es ebenfalls noch Änderungen bei der Einordnung des Pandemiegeschehens geben. Die Inzidenzen werden künftig abgelöst durch die Hospitalisierungsrate und die Belegung der Intensivbetten in Hessen.
Hospitalisierungsrate löst Inzidenzwerte ab

In der Pressekonferenz am Dienstag sprach Ministerpräsident Volker Bouffier von neuen Umständen. Rund zwei Drittel der Gesamtbevölkerung seien mittlerweile geimpft, dadurch würden sich neue Möglichkeiten ergeben. „Inzidenzen spielen jetzt keine Rolle mehr“, sagte Bouffier, „Es geht darum, Menschen angemessen versorgen zu können. Wie ist die Lage an den Kliniken? Wie entwickelt sich dort die Belegung?“
In Zukunft gelten also für alle Kreise und kreisfreien Städte in Hessen dieselben Regeln. Abhängig sind diese nun von zwei Faktoren: Wichtig werden die hessische Hospitalisierungsrate sowie die Zahl der belegten Intensivbetten durch Covid-Patienten. Laut Kai Klose liege die hessische Hospitalisierungsrate – also die Zahl der Menschen, die pro 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen auf die Intensivstation gekommen sind – aktuell bei 2,5. Darüber hinaus seien aktuell 146 Intensivbetten in Hessen durch Covid-Patienten belegt.
Neue Warnstufen für Hessen
Jetzt, wo die Zahl der Infektionen nur noch eine untergeordnete Rolle spielt, wird die Hospitalisierungsrate wichtiger. Bouffier verkündete in der Pressekonferenz neue Richtwerte, an denen sich die Landespolitik künftig orientieren wird.
Warnstufe 1 greift ab einer Hospitalisierungsrate von 8 oder 200 belegten Intensivbetten
Warnstufe 2 gereift ab einer Hospitalisierungsrate von 15 oder 400 belegten Intensivbetten
Welche Einschränkungen sich in den jeweiligen Warnstufen dann aber ergibt, darüber konnte Bouffier noch keine Auskunft geben. Diese Entscheidungen würden erst noch getroffen werden.
2G-Modell kommt

Gastronomen, Friseuren und Veranstaltern steht ab Donnerstag, dem 16. September, nun frei, nur noch Menschen zu bewirten oder zu bedienen, die entweder genesen oder geimpft sind. Laut Bouffier stünde diese Entscheidung jedem selbst zu, da hier das Hausrecht greife. Sofern sich Betreiber dazu entscheiden, das 2G-Modell anzuwenden, genießen sie aber auch mehr Freiheiten. „Vom Friseur bis zum Restaurant gelten dann keine Einschränkungen mehr“, sagte der Ministerpräsident. So könnten beispielsweise Gastronomiebetriebe dann auch wieder unter voller Auslastung laufen.
Kinder unter zwölf Jahren, die aktuell noch nicht geimpft werden können, dürfen unter bestimmten Bedingungen trotzdem in solche 2G-Betriebe. Kinder unter sechs Jahren dürfen das zu jeder Zeit – Kinder unter zwölf Jahren müssen ihr Schultestheft mitbringen.
Was halten Gastronomen von der neuen Möglichkeit?
Mehr Freiheiten zu genießen und im eigenen Betrieb keine Maskenpflicht und Abstandsregeln mehr einhalten zu müssen, klingt erst einmal verlockend. Unsere Umfrage in der Frankfurter Innenstadt zeigt aber auch, dass Gastronomen sich schwer damit tun, Menschen aus ihrem Lokal auszuschließen. So wird beispielsweise Sevil Cakici, die Inhaberin des "Roseli", ihr Lokal auch weiterhin für den 3G-Betrieb offen lassen. Weitere Reaktionen gibt es im Video. (kmü)