Wotan Wilke Möhring über Erziehung, Verantwortung und Umgang mit Drogen„Ich bin kein Helikopter-Vater”

von Lena Janssen und Denise Gatzweiler

Wotan Wilke Möhring (57) sagt von sich selbst: Ich bin jemand, der ALLES ausprobiert!
Und seine ganz persönlichen Erfahrungen, auch mit Drogen, helfen ihm in der Erziehung seiner drei Kinder. Wie das genau aussieht, verrät der Schauspieler im Video.

So tickt Wotan Wilke Möhring als Vater

„Ich habe natürlich schon Erfahrungen gemacht mit Cannabis, weil ich einer bin, der alles ausprobiert und vieles ausprobieren möchte”, erklärt uns Wotan Wilke Möhring im Rahmen der Kampagne „High fährt nicht. High lässt fahren”, für die er sich engagiert. Der 57-Jährige blickt generell auf eine teils wilde Vergangenheit zurück: „Ich glaube, das ist hinlänglich bekannt, dass es mehr gab als eine Sturm- und Drang-Phase, sondern vielmehr eine Sturm- und Drang-Epoche.” Sollten sich seine Kinder ebenfalls ausprobieren wollen, kann und will er das nicht verhindern. Er als Vater könne eine gewisse Sensibilität für bestimmte Themen schaffen, „aber letztlich, eine Erfahrung, die du machen willst, musst du selber machen”.

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Wotans älteste Tochter ist 15 und würde sie ihn anrufen und bitten, sie abzuholen, weil sie einen Joint geraucht hat, würde er das ohne große Standpauke und Co. auch tun. „Das Ziel der Erziehung ist, dass die Kinder uns nicht brauchen. So traurig das ist. Ich glaube, es ist wichtig, dass sie mit allem zu dir kommen können. Alles ist willkommen, sie werden niemals verurteilt. Das Schlimmste ist, es niemandem oder jemand anderes zu sagen”, lautet seine Devise: „Ich bin kein Helikopter-Vater, die Verantwortung haben auch sie. Sie sollen immer mehr Verantwortung übernehmen.”

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Seine Kinder sollen den Rahmen ihrer Freiheit selbst bestimmen können: „Wenn sie den verspielen, dann ist es halt doof. Das wissen sie auch.” Er sei jederzeit für seine Kids da, wenn sie ihn brauchen würden, aber: „Ich will, dass sie in Freiheit glücklich sind.”

Bei diesem Thema drückt der Schauspieler auf die Bremse

Bei einer Sache kennt Wotan Wilke Möhring allerdings keinen Spaß: Wenn man sich bekifft hinters Steuer setzt. Er befürwortet zwar den Einsatz von Cannabis im medizinischen Kontext. Doch er merkt auch an, dass bei der Teillegalisierung nicht richtig zu Ende gedacht wurde. „Ein Bier, da weiß ich, kann ich noch fahren. Aber ein Joint, der wirkt ja auch bei jedem anders. Dieses Potenzial der Fehleinschätzung ist viel höher.”

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Daher unterstützt er die Kampagne „High fährt nicht. High lässt fahren”, die über die Gefahren von Cannabis im Straßenverkehr aufklärt. Er plädiert für ein absolutes Fahrverbot: „Wer kifft, fährt nicht.”