Ihre Worte lassen tief blicken!
Mentale Probleme! Deutsche Skisprung-Weltmeisterin Anna Hollandt kann nicht mehr

Sie muss die Reißleine ziehen!
Skispringerin Anna Hollandt kann nicht mehr. Deswegen hat die 28-Jährige beschlossen, vorerst nicht mehr auf Skiern zu stehen. In einer bewegenden Botschaft erklärt sie ihre Beweggründe für den nötigen Schritt und spricht offen über ihre mentalen Probleme.
Anna Hollandt macht mentale Probleme öffentlich
Anna Hollandt hat eine Entscheidung getroffen. Eine Entscheidung, die ihr alles andere als leicht gefallen ist. Doch sie scheint unausweichlich zu sein. Die Skispringen nimmt wegen mentaler Probleme und Selbstzweifeln eine Auszeit von ihrem Sport, der sie schon ihr ganzes Leben lang begleitet. Bei Instagram gibt sie einen ehrlichen Einblick in ihr Seelenleben und offenbart, wie sehr sie eine Pause braucht.
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„Hätte mal jemand der kleinen 6-jährigen Anna gesagt, dass der Sport, den sie gerade angefangen hat, irgendwann dazu führt, dass sie ihr Leben hinterfragt, nicht glücklich ist und so sehr an sich zweifelt, dass es zum zerreißen weh tut, hätte sie denjenigen mit ihrem verschmitzten Grinsen angeschaut und ganz frech geantwortet, dass derjenige Blödsinn redet und ihm natürlich nicht geglaubt”, schreibt Hollandt. Doch das Lachen ist verschwunden. Und auch für eine kecke Antwort hat die mittlerweile 28-Jährige derzeit keine Kraft.
Schlimmer noch: Zweiundzwanzig Jahre später ist Hollandt an einem Punkt angekommen, an dem sie ihre Skier in die Ecke stellen muss, „da ich gemerkt habe, dass ich mich mental immer tiefe in die Sch**** reite.”
Skispringerin will sich zurückkämpfen
Es sind Worte, die tief blicken lassen. Weiter erklärt sie: „Um tiefen mentalen Problemen vorzubeugen oder nicht noch zu vertiefen, bin ich den Schritt gegangen und habe seither viel an mir gearbeitet, Abstand zur Sportwelt bekommen und genossen, was das Leben ohne den Sport zu bieten hat.”
Ein vorzeitiges Karriereende schließt die mehrfache deutsche Meisterin und zweimalige Weltmeisterin aber aus. Trotz ihrer mentalen Verfassung sei ihre Flamme für das Skispringen noch nicht erloschen. „Ich bin mir bewusst, dass es ein harter Weg werden wird, aber wie sagt man so schön: ‘Der Weg ist das Ziel’“!
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Anna Rupprecht erhält nach „mutiger” Entscheidung volle Rückendeckung
Unterstützung in der schweren Zeit erhält Rupprecht von zahlreichen Akteuren aus der Wintersport-Szene. „Du bist gut genug”, versucht Biathletin Vanessa Vogt ihr Mut zuzusprechen. Skispringerin Pauline Eichhorn erklärt: „Egal, was passiert. Immer für dich da!”
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Und auch vom Deutschen Skiverband (DSV) erfährt die Skispringerin nach ihrer „schweren” und „mutigen” Entscheidung volle Rückendeckung. „Manchmal stellt uns der Sport vor Herausforderungen, die weit über das Physische hinausgehen”, schreibt der DSV zu einem Bild der 24-Jährigen. „Wir stehen hinter dir, Anna, und freuen uns auf deine Rückkehr!” Wann das sein wird, ist unklar. Hoffnung gibt der Hashtag, den Hollandt ans Ende ihrer Botschaft platziert: #seeyounextseason (Wir sehen uns nächste Saison). (pol)