Deutscher Radstar erlitt mehrere Brüche John Degenkolb ist „durch die Hölle gegangen”

John Degenkolb aus Deutschland vom Team DSM-Firmenich PostNL reagiert nach dem Rennen erschöpft und enttäuscht.
John Degenkolb im vergangenen Jahr nach dem Radrennen Paris-Roubaix (Archivbild)
Jasper Jacobs/Belga/dpa

Vier Brüche und ein psychische Herausforderung.
John Degenkolb kennt Stürze und Verletzungen wie kaum ein anderer im Radsport. Doch der Crash bei der Flandern-Rundfahrt hat selbst den erfahrenen Profi an seine Grenzen gebracht.

John Degenkolb litt nach Unfall bei Flandern-Rundfahrt

„Ich habe einige Schmerzen erleiden dürfen in meinem Leben und meiner Karriere, aber das hat alles getoppt, was ich je durchmachen musste“, erzählt der 36-Jährige im Interview mit sportschau.de.

Nach der Operation waren die ersten Tage für Degenkolb ein wahrer Albtraum. „Mittlerweile sind die Schmerzen auf einem Niveau angelangt, wo man von erträglich sprechen kann. Aber gerade in den ersten zwei Tagen nach der OP bin ich buchstäblich durch die Hölle gegangen“, schildert er seinen Zustand.

Brüche im Handgelenk, Unterarm, Ellbogen und Schlüsselbein

Die Liste der Verletzungen ist lang: „Das Handgelenk, der Unterarm, der Ellbogen, das Schlüsselbein – einmal komplett von unten nach oben”, spricht Degenkolb über seine Horrorverletzung.

John Degenkolb sitzt nach seinem Sturz beim der Flandern Rundfahrt am 6. April 2025 verletzt auf der Straße.
John Degenkolb sitzt nach seinem Sturz bei der Flandern Rundfahrt am 6. April 2025 verletzt auf der Straße (Archivbild)
IMAGO / Photo News

Doch nicht nur die körperlichen Schmerzen setzen Degenkolb zu. Auch psychisch ist der Sturz eine Herausforderung. Er verpasste den Start bei seinem Lieblingsrennen Paris-Roubaix und wird auch bei Frankfurt-Eschborn am 1. Mai fehlen.

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Sturz erst seit einer Woche mental verarbeitet

„Der Weg der Aufarbeitung und der Verarbeitung dauert immer noch an. Es ist erst eine Woche her, daher kann ich nicht sagen, ich hätte es komplett mental verarbeitet. Das Schlimmste liegt hinter mir, aber wenn ich genau in mich hineinfühle, macht es natürlich etwas mit mir“, gibt der Roubaix-Sieger von 2015 zu.

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Comebacktermin von Degenkolb noch unklar

Wann der Radprofi, der bis 2026 beim Team Picnic PostNL unter Vertrag steht, sein Comeback feiern kann, ist noch unklar. „Meine Priorität Nummer eins ist, alles dafür zu geben, die Funktion und Belastbarkeit meines Armes zurückzugewinnen. Ich bin aktuell noch nicht an dem Punkt, an dem ich drüber nachdenke, wo ich Rennen fahren möchte und wo ich wieder in den Rennbetrieb zurückkomme“, erklärt Degenkolb.

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Er fügt hinzu: „Vielleicht bin ich jetzt auch an einem Punkt angelangt, dass ich reif und alt genug bin, zu verstehen, dass es nach der Karriere auch noch ein Leben gibt.“ (nie/mit sid)