Er wird Augenzeuge der Tragödie

Rad-Star nach Todessturz unter Schock: „Es war ein schrecklicher Unfall”

Jaka Primozic im Gespräch mit den Eltern von André Drege.
Die Eltern von André Drege im Gespräch mit Jaka Primozic, der beim tödlichen Unfalls ihres Sohnes mit dabei war.
dpa

Kann er diese Bilder je vergessen?
Rad-Profi Jaka Primozic (25) wird Augenzeuge des tödlichen Unglücks von André Drege (†25). Tief erschüttert äußert sich zum Unfall - und sendet eine emotionale Botschaft.

Augenzeuge Jaka Primozic „erschüttert”

Für Primozic ist der Unfall ein Schock. Der Slowene macht keinen Hehl aus seinen Gefühlen. „Als einziger Zeuge kann ich nicht erklären, wie erschüttert ich bin. Das sollte niemals passieren. Ich würde alles geben, um etwas zu ändern, dass der Unfall nicht passieren würde”, schreibt der 25-Jährige auf Instagram zu einem Bild von Drege. Und er fügt eine emotionale Botschaft an den gestorbenen Norweger hinzu: „Ich kann nicht sagen, dass ich dich kannte, aber wir teilten dieselbe Leidenschaft. Ich werde weitermachen und dich für immer in meinem Herzen tragen.”

Nach Angaben des einzigen Zeugen des schrecklichen Unfalls habe Drege Probleme mit seinem Hinterrad gehabt. „Jaka sah, dass das Hinterrad von Dreges Fahrrad Probleme hatte. Das habe ihm Probleme bereitet”, wird ein Polizist der Zeitung VG zitiert. Zu diesem Zeitpunkt seien die Fahrer laut Primozic, der sich in der unmittelbaren Nähe von Drege befindet, mit einer Geschwindigkeit von 80 bis 100 km/h unterwegs gewesen. „Es war ein schrecklicher Unfall. Drege wurde über den Straßenrand geschleudert”, sagt Primozic und betont, dass er sofort Hilfe gesucht und die Polizei über den Sturz informiert habe.

Norwegischer Radsportler Andre Drege ist tödlich verunglückt
André Drege wurde nur 25 Jahr alt.
IMAGO/GEPA pictures

Gedenkfahrt der ausdrückliche Wunsch von Dreges Vater

Am Samstag erschüttert die Tragödie auf der Königsetappe der Österreich-Rundfahrt den Radsport. Der 25-jährige Drege, der für das Team Coop-Repsol fuhr und von höheren Aufgaben träumte, kommt in der Abfahrt vom Großglockner zu Fall. Er wird bewusstlos am Straßenrand aufgefunden. Als die Rettungskräfte bei der Unfallstelle ankommen, leisten sie sofort Erste Hilfe. Für den Norweger kommt jedoch jede Hilfe zu spät.

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Die Veranstalter der Österreich-Rundfahrt ziehen Konsequenzen und sagen die Schlussetappe ab. Stattdessen gibt es auf Wunsch der Familie und des Teams eine Gedenkfahrt. „Andre hätte es so gewollt. Radfahren war alles für ihn, seine große Passion. Trotz dieser Tragödie ist es gut zu sehen, dass die Rad-Community zusammensteht”, sagt Dreges Vater, der kurz vor dem Start der emotionalen Fahrt auch noch ein Gespräch mit Primozic führt. Auch der Slowene hält die Kondolenzfahrt für eine angemessene Würdigung. Vielleicht hilft sie auch ihm, um die schlimmen Szenen zu verarbeiten. (pol)