Fußball-Star spricht über seinen kranken Sohn

„Man sieht sein Kind leiden”

Marc Cucurella gewann mit der spanischen Nationalmannschaft den EM-Titel.
Mark Cucurella gewann 2024 den EM-Titel mit Spanien in Deutschland.
Christian Charisius/dpa

Dieses Interview geht unter die Haut.
Marc Cucurella (26) hat in den letzten Jahren eine emotionale Achterbahnfahrt erlebt: Neben dem Triumph als Europameister mit Spanien hat sich der Verteidiger beim FC Chelsea als Leistungsträger etabliert. In einem bewegenden Interview erzählt der Spanier, dass das Leben des Profis abseits des Rasens jedoch von Herausforderungen geprägt wird.

Marc Cucurella spricht über Autismus-Diagnose des ältesten Sohns

Gemeinsam mit seiner Partnerin Claudia Rodriguez hat der Spanier drei wunderbare Kinder: Mateo, Rio und Claudia. Nur kurz nach seinem Wechsel zum FC Chelsea im Sommer 2022 erhielt die Familie die erschütternde Nachricht, dass der älteste Sohn Mateo autistisch ist.

In einem bewegenden Interview mit dem Sender „La Media Inglesa“, der sich auf spanische sprechende Spieler in den obersten beiden englischen Ligen konzentriert, erzählt er von seinen Erfahrungen: „Es ist nicht einfach. Niemand bringt einem bei, wie man ein Elternteil ist – aber am Ende muss man es lernen”, gibt der Spanier zu. „Ein autistisches Kind versteht die Dinge nicht wie seine Geschwister. Man muss lernen, es zu verstehen“, reflektiert der dreifache Vater mit einem Hauch von Traurigkeit in der Stimme.

„Man sieht sein Kind leiden”

Er fährt fort: Es beeinträchtigt ihn sehr, man weiß nicht, wie man ihm helfen kann. In der regulären Schule kam er nicht gut zurecht. Er wurde unruhig, er war nicht glücklich. Er passte sich nicht an und weinte die ganze Zeit. Das trifft einen tief: Man sieht sein Kind leiden, und weiß nicht, wie man ihm helfen kann.“

Die Diagnose seines Sohnes fiel zeitlich mit einer herausfordernden Phase auf dem Platz zusammen. Zu Beginn seiner Zeit bei Chelsea fühlte sich der Katalane durch die hohe Ablösesumme von 65 Millionen Euro enorm unter Druck gesetzt. Hinzu kam eine gewisse Hilflosigkeit seinem Sohn gegenüber.

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„Fußball lief nicht gut. Wir konnten keinen Weg finden, um ihm zu helfen, bis wir eine andere Schule in London gefunden haben. Sie helfen uns dort, wir führen Gespräche, man lernt, damit umzugehen, und man versteht es. Er macht sich verständlicher, aber man muss ihn kennenlernen“, erzählt Cucurella über diese schwere Zeit.

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Mittlerweile ist der 26-Jährige Stammspieler in London. Und trotz aller Herausforderungen, die die Krankheit mit sich bringt, hebt Cucurella hervor, wie glücklich ihn die Fortschritte seines Sohnes Mateo machen: „Es gibt eine Kehrseite der Medaille. Alles wird härter, alles wird schwieriger. Aber es gibt auch eine gute Seite. Wenn man etwas erreicht, einen kleinen Schritt vorwärts macht, ist man viel zufriedener.“ (nie)