Prozess in Iserlohn beginnt
Vier Männer vor Gericht
In Hagen hat der Prozess gegen vier Männer begonnen, die im vergangenen September einen 30-Jährigen in einer stillgelegten Brauerei in Iserlohn sexuell misshandelt haben sollen. Laut Anklage wurde das Opfer mit einem Hockeyschläger geschlagen, mit dem Tod bedroht und sexuell missbraucht. Die mutmaßliche Tat war offenbar ein Racheakt.
Gewalt nach Online-Beleidigungen
Miriam Meier vom Landgericht Hagen erläutert: „Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten Geiselnahmea um in Tateinheit mit besonders schwerer Vergewaltigung und gefährlicher Körperverletzung vor.” Der Hintergrund der Tat soll in Online-Beleidigungen durch das Opfer liegen. Amir T. habe zuvor Familienangehörige der mutmaßlichen Täter im Internet massiv verunglimpft. Einer der Verteidiger, Andreas Trode, betont jedoch, dass der Fall komplexer sei: „Es geht hier nicht darum, dass das Opfer die Familie der Angeklagten beleidigt hat, sondern das ist etwas viel, viel Größeres.“ Nach Angaben der Verteidigung soll Amir T. Frauen einer iranischen Minderheit online bloßgestellt haben.
Opfer aus Sicherheitsgründen an geheimem Ort
Die Polizei nahm vier Verdächtige noch in der Tatnacht fest. Ein weiterer Mann ist noch flüchtig. Das Opfer lebt aus Sicherheitsgründen derzeit an einem geheimen Ort. Anwältin Pantea Farahzadi erklärt: „Es gibt derzeit eine akute Gefährdungslage. Aus diesem Grund hat mein Mandant entschieden, heute an der Hauptverhandlung nicht teilzunehmen.” Die Angeklagten haben in Teilen gestanden. Ihnen drohen Freiheitsstrafen von bis zu 15 Jahren. Das Urteil soll im April fallen.