„Davegi“ soll Gemüse erntenLandwirtschaft und KI: Unternehmen baut Roboterarme für Hilfe auf dem Feld

von Nele Tröger

Moderne Landwirtschaft bekommt in Krefeld einen innovativen Schub: Ingenieur Josef Franko und sein Team von „AI.Land“ entwickeln vollautomatische Feldroboter, die eines Tages sogar schneller als Menschen arbeiten sollen. Aktuell befindet sich der Roboter „Davegi“ noch in der Testphase. Er ist ein Prototyp.

Roboter übernimmt die Aufgaben eines Erntehelfers

Die Roboter sollen zukünftig verschiedene Aufgaben auf dem Feld übernehmen, wie das Pflanzen, Düngen, Ernten und Sortieren von Gemüse, das Sammeln von Schnecken oder sogar das gezielte Platzieren von Steinen auf Unkraut – alles mithilfe künstlicher Intelligenz und vernetzter Sensorik. Noch wird die Maschine per Teleoperation aus der Ferne gesteuert. In zwei Jahren soll der Helfer aber alle Handgriffe allein beherrschen.

Von der Erdbeere bis zum Kohl

Die Entwicklung ist vielseitig und reicht von der klassischen Erdbeer- bis hin zur Kohlernte. Dank der 24/7-Betriebsfähigkeit könnten frisch geerntete Produkte sogar nachts geerntet und am nächsten Morgen direkt ausgeliefert werden. „AI.Land“ setzt dabei auf moderne Sensortechnik und Kameras, die dem Roboter ein exaktes Bild vom Feld liefern. Das Ziel: alle typischen Handgriffe eines Landwirts sollen technisch nachgebildet und perfektioniert werden. Die Landwirtschaftskammer NRW bewertet das Projekt als wichtigen Schritt für die Branche, da viele Arbeiten bislang noch in Handarbeit erfolgen und der Fachkräftemangel wächst.

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Bestellungen auf Knopfdruck

Laut Josef Franko könnte ein einziger Roboter künftig rund 600 Familien zuverlässig mit Gemüse versorgen. Bis zum Durchbruch im Regelbetrieb dauert es aber noch: bisher erreicht die Maschine eine Erfolgsquote von etwa zehn Prozent, bis zur Marktreife vergehen vermutlich weitere drei bis fünf Jahre. Dann soll das System zum Beispiel als Shared Economy-Modell auch Städten und Schulen ermöglichen, auf Knopfdruck Feldbestellungen zu tätigen, ohne selbst Hand anlegen zu müssen.