Mutmaßlicher Hintermann vor Gericht21 Mio. Zigaretten illegal produziert – Prozessauftakt in Wuppertal

von Anne Tafferner

Im Herbst 2024 hat der Zoll in Radevormwald (Oberbergischer Kreis) und Velbert (Kreis Mettmann) zwei illegale Zigarettenfabriken ausgehoben. Der entstandene Steuerschaden liegt bei rund fünf Millionen Euro. Seit Dienstag (18.11.) steht einer der mutmaßlichen Hintermänner vor dem Landgericht Wuppertal.

46-Jähriger soll System ausgeklügelt haben

Der Angeklagte soll in den Fabriken den Hut aufgehabt haben. Dimitri T. muss sich wegen Steuerhinterziehung vor dem Landgericht Wuppertal verantworten. Der gebürtige Bulgare soll zusammen mit Mittätern ein ausgeklügeltes System aufgebaut haben. In illegalen Produktionsstätten in Velbert und Radevormwald wurden fast 21 Millionen Zigaretten diverser Marken hergestellt. Diese soll der 46-jährige Angeklagte dann mit anderen ins Ausland verkauft haben.

Rund fünf Millionen Euro Steuerschaden

Der entstandene Steuerschaden wird auf mehr als fünf Millionen Euro geschätzt. Der Zoll ließ die Zigarettenmafia im Herbst 2024 auffliegen. Die Beamten sprachen von „Räumen in Räumen“ mit Schall-Isolierung. So sollte der Lärm und Geruch bei der Produktion geringgehalten werden. Der Angeklagte bestreitet die Vorwürfe.

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Andere Mittäter schon verurteilt

Der Prozess ist der dritte seitdem der Zoll die Zigarettenfabriken ausgehoben hat. In Radevormwald wurden damals 19 Menschen festgenommen. 16 von ihnen bekamen später Bewährungsstrafen. Sie galten als Hilfsarbeiter, die aus Osteuropa geholt wurden. Drei weitere Männer wurden zu Haftstrafen von zwei und drei Jahren verurteilt. An der Spitze aber stand laut Anklage der 46-Jährige. Er muss mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren rechnen.