Toter Pottwal auf Sylt

Was für ein Gestank! Schlachter zerteilt Wal direkt am Strand

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Der tote Wal musste mit einem Traktor und einem Bagger an Land gezogen werden.
RTL Nord

Diese Aktion ist nichts für schwache Nerven!
Nachdem drei Tage lang ein toter Pottwal im Hafen von Hörnum auf Sylt auf vielen Fotos von Schaulustigen verewigt wurde, ist damit jetzt Schluss: Der Wal muss zum Abtransport zerlegt werden. Und das ist ein (Geruchs-)Erlebnis der besonderen Art.

Toter Wal auf Sylt muss abtransportiert werden

Montagmittag (17. Februar) kommt das Wasser nach der Ebbe langsam zurück. Der Pottwal treibt in der kalten Nordsee, schaukelt auf und ab in den seichten Wellen. Der Anblick ist fast idyllisch an diesem kalten Wintertag, wären da nicht die deutlichen Verwesungsspuren an dem Kadaver. Seit Samstag liegt der tote Wal im Hafen von Hörnum, hereingeschleppt von Fischern und mit einem Seil festgemacht. Zurück in die Nordsee wird es für ihn nicht gehen, denn das Tier und vor allem das, was in seinem Inneren ist, ist gefährlich, erklärt Dennis Schaper vom Schutzzentrum Wattenmeer im Gespräch mit RTL: „Es sind Bakterien und Viren, die für den Menschen gefährlich sind. Also man kann wirklich davon krank werden, also massiv krank werden, bis hin zum Sterberisiko.” Deswegen gilt zu verhindern, dass die Überreste des Wals in die Umwelt geraten.

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Schlachter zerteilt Wal am Strand

Mit Bagger und Traktor wird das 14,3 Meter lange Tier an den Strand gezogen. Immer unter den wachsamen Augen von Schaulustigen, denn so etwas passiert nicht häufig an den Nordseestränden. Zuletzt sind 2016 außergewöhnlich viele Pottwale im Wattenmeer und der südlichen Nordsee gestrandet, unter anderem auf Wangerooge und Büsum.

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Schlachter Timo Arp setzt das Messer bei dem Wal an.
RTL Nord

Am Strand setzt Schlachter Timo Arp das Messer an. Ein ziemliches brutales Bild für diejenigen, die sich das angucken. „Brutal ja”, sagt Arp kurz vorher, „aber ich komme damit um, ne.” Denn was muss, das muss. Auch beim Zerteilen könnte es noch zu einer Explosion des Körpers kommen, also ist gleichzeitig Vorsicht geboten. Arp startet am Unterkiefer, muss sein Messer sogar wieder schärfen, der Wal ist hartnäckig. Währenddessen verbreitet sich ein beißender Gestank am Hörnumer Strand: Es riecht nach Fisch und Fäkalien, sogar beim Atmen durch Jacke und Schal. Noch immer schauen sich einige Menschen das Spektakel an, doch ohne die Nase zuzuhalten, geht es für viele nicht mehr.

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Kadaver wird von der Insel gebracht

Noch ist nicht klar, woran der junge Wal gestorben ist. Nach dem Zerteilen, das am Dienstag (18. Februar) noch zu Ende gebracht werden muss, wird der Pottwal in Containern verpackt. Mit dem Zug geht es für ihn zur Tierkörperverwertungsanlage nach Jagel, wo er von Wissenschaftlern der Tierärztlichen Hochschule Hannover untersucht wird und Proben von ihm genommen werden.