Das ganze Heim steht vor dem Aus

Zehn Pflegekräften droht Abschiebung – jetzt will Karl Lauterbach sie retten!

Diego und seine Kolleginnen könnten nun ihr neues Zuhause verlieren.
Diese drei Pfleger könnten bald ihr Zuhause verlieren.
RTL Nord
von Christo Tatje und Rebecca Kmiecinski

Abschiebung trotz Fachkräftemangel!
Zehn Fachkräfte aus Kolumbien droht die Abschiebung in ihr Heimatland. Doch für das Pflegeheim in Wilstedt (Niedersachsen) sind sie existenziell. Trotz des akuten Fachkräftemangels sollen die Pfleger abgeschoben werden. Um das zu verhindern, schaltet sich jetzt Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) ein.

Pflegeheim steht vor dem Aus

„Bis 2049 werden voraussichtlich mindestens 280.000 zusätzliche Pflegekräfte benötigt”, heißt es laut Statistischem Bundesamt. Doch trotz des akuten Mangels an geschultem Personal sollen die zehn Fachkräfte aus Kolumbien ausgewiesen werden. Nicht nur die Mitarbeiter könnten nun ihre neue Heimat verlieren, sondern auch die 48 Bewohner ihr Zuhause.

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Für die Demenzkranken eine Katastrophe! Denn Routinen seien für sie besonders wichtig. Im Gespräch mit RTL erklärt Heimleiterin Andrea Wohlmacher: „Das ist, wie wenn man Ihnen jetzt plötzlich etwas wegnehmen würde, woran Ihr Herz hängt, woran Sie sich klammern, woran Sie sich orientieren. Und das ist dramatisch, für diese Menschen, sich umstellen zu müssen.“ Ohne die kolumbianischen Fachkräfte hat das Pflegeheim nicht genügend Personal und müsste dichtmachen.

Im Video: Ohne sie muss Heim dicht machen!

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Rettung aus der Politik?

Um die Abschiebung zu verhindern, haben die Angehörigen der Fachkräfte bereits eine Petition aufgesetzt. Auf der Petitionsseite schreibt die Initorin, Anne Weiss: „Für unsere 48 demenzerkrankten Mütter, Väter und Ehepartner droht damit, die Weihnachtszeit zum Albtraum zu werden: Ihrem Zuhause droht das Aus”. Doch trotz zahlreicher Unterschriften stehen die Pfleger vor einer bürokratischen Hürde. Das Problem: Die Pfleger können nicht in die Fachkräftezuwanderung wechseln, wenn ihr Asylantrag abgelehnt wurde. Aktuell steht das Innenministerium im Kontakt mit der Ausländerbehörde, um die rechtlichen Gegebenheiten in den Einzelfällen zu prüfen.

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Doch die Thematik schafft es sogar in den Bundestag. In einem Beitrag auf der Plattform X erklärt Gesundheitsminister Lauterbach jetzt: „Ich habe von diesem Fall bisher noch nie gehört und werde mich aber darum kümmern. Es klingt so, als ob wir diese Kolumbianer sehr gut gebrauchen könnten. In der Pflege fehlt das Personal überall.” Was genau Lauterbach plant, um die zehn betroffenen Pflegekräfte vor der Abschiebung zu bewahren, bleibt zunächst unklar. Für die Fachkräfte aus Kolumbien und das Pflegeheim in Willstedt ist es dennoch ein Hoffnungsschimmer.