Außenminister Wadephul warnt vor Konfrontation

Droht eine militärische Eskalation in der Ostsee?

Droht in der Ostsee eine militärische Konfrontation
Bundesaußenminister Wadephul warnt vor einer Eskalation im Ostseeraum. Das Risiko militärischer Konfrontation steige.
Georg Wendt/dpa

„Wenn in der Ostsee etwas passiert, ist das eine Katastrophe.”
Bei der Sicherheitskonferenz in Kiel steht die Ostsee im Rampenlicht: Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) schlägt Alarm und warnt eindringlich: Die Lage in der Nordsee sei gefährlich wie lange nicht.

Reale Gefahr einer militärischen Konfrontation

Beim Auftakt der „Kiel Security Conference“ am Freitag (20. Juni) richten sich alle Blicke voller Sorge auf die Ostsee - und das aus gutem Grund: Außenminister Johann Wadephul beschreibt die Region als einen geopolitischen Brennpunkt, der uns alle betrifft. „Dies ist eine Zone, in der die Gefahr einer militärischen Konfrontation real ist, eine Zone, in der Russlands hybride Aktivitäten unseren Frieden und unsere Sicherheit untergraben“, warnt der CDU-Politiker. Die Ostsee habe sich zu einer Schlüsselregion für die Sicherheit Europas entwickelt.

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Putin verfolge eine Strategie

Immer wieder würden Schiffe ihre Anker werden und wichtige Datenkabeln und Leitungen der Ostsee beschädigen. Der Verdacht fällt dabei immer häufiger auf die russische Schattenflotte. Wadepuhl betont zudem: Russische Kriegsschiffe verhielten sich aggressiv, russische Flugzeuge verletzten den Nato-Luftraum, Frachter stünden im Verdacht, als Plattformen für den Einsatz ziviler Truppen zu dienen.

„Diese hybriden Operationen und militärischen Provokationen sind gefährlich und sie folgen einem Muster: Ihr Ziel ist es, unsere Gesellschaften zu destabilisieren und unsere Reaktionsfähigkeit auf die Probe zu stellen”, sagt Wadephul. Dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sei die strategische Bedeutung des Ostseeraums bewusst. Deshalb sei eine starke und flexible militärische Präsenz dort wichtig.

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„Wenn in der Ostsee etwas passiert, ist das eine Katastrophe”

Klare Worte von Bundesaußenminister Wadephul in Schleswig-Holstein: „Wir leben hier oben im Gefahrengebiet!“ Russland provoziere fast täglich – die NATO reagiere mit mehr Patrouillen. Das reicht dem Außenminister aber nicht - er will noch mehr Schutz für die Ostsee-Anrainer. Sein Appell: Die Sicherheit der Region muss oberste Priorität haben, denn ein Zwischenfall in der Ostsee wäre eine Katastrophe. Deutschland stehe deshalb bereit, jeden Zentimeter NATO-Gebiet zu verteidigen – und investiert dafür kräftig in Verteidigung, Infrastruktur und Cybersicherheit. (fst/dpa)