Schock-Diagnose ALS
Gemeinsame Rituale geben ihr Kraft! Fünffach-Mama Tanja (47) ist unheilbar krank

„Man [ist] praktisch in seinem eigenen Körper gefangen (...) und das bei klarem Verstand.”
Vor eineinhalb Jahren bricht für Familie Tornier aus Hannover die Welt zusammen: Mama Tanja (47) ist unheilbar an ALS erkrankt. Trotz der Diagnose ist schnell klar: Die Familie will jeden Moment weiterhin gemeinsam genießen und hält auch in dieser schweren Zeit fest zusammen, wie sie im RTL-Interview verraten.
Medizin der Familie – gemeinsam Lachen
„Meine Kraft lässt überall nach, ich kann mich nicht mehr alleine im Bett umdrehen, nicht mehr alleine aufstehen, mich alleine waschen”, sagt Tanja Tornier uns über ihren Sprachcomputer, denn mittlerweile kann die 47-Jährige kaum noch sprechen. Die Schockdiagnose ALS erhält die Familie im September 2023. Amyotrophe Lateralsklerose, kurz ALS, ist eine schwere Erkrankung des motorischen Nervensystems, die zu fortschreitenden Lähmungen führt. Bei Tanja beginnt alles mit Sprachproblemen und Schluckbeschwerden, hinzu kommt Atemnot. Innerhalb von nur einem Jahr verliert die fünffache Mama die Kontrolle über ihre Muskeln und kann ihre Bewegungen nicht mehr richtig steuern.

Lese-Tipp: Unheilbar krank! Dreifach-Mama Janine (37) bereitet Familie auf ein Leben ohne sie vor
Trotz der vielen Rückschläge hält die Familie aus Laatzen in Hannover fest zusammen. „Wir unterhalten uns, lachen viel, machen viele Witze. Das sind die schönsten Momente”, sagt Tanjas Ehemann Carsten Tornier, als wir die Familie zu Hause besuchen. „Ich habe die Kinder von Anfang an ins Boot geholt und habe denen die Wahrheit gesagt, um was es hier geht”, sagt der 51-Jährige. Diese Ehrlichkeit und die vielen gemeinsamen Augenblicke schenken Tanja und den fünf Kindern Lebensfreude in dieser schweren Zeit. „Sie weiß, dass sie eine Familie hat, die hinter ihr steht”, so Familienvater Carsten.
Video-Tipp: Rätselhafte Krankheit ALS
Spendenaktion für Tanja und ihre Familie
Doch das Schicksal meint es nicht gut mit Tanja. Gerade hat sie drei Wochen im Krankenhaus verbracht: Zusätzlich zu ihrer ALS Erkrankung ist noch Corona und eine bakterielle Superinfektion dazugekommen. „Dass ich das überlebt habe, ist schon ein großes Wunder”, weiß die 47-Jährige. Zur Unterstützung kommt täglich der Pflegedienst zu ihr, hilft ihr bei der Körperpflege und alltäglichen Aufgaben. Bald wird die fünffache Mutter auf eine rund um die Uhr Intensivpflege angewiesen sein.

Lese-Tipp: Nach Diagnose ALS im Rollstuhl: Wie Lena (27) endlich wieder mobil werden will
Ein großes Problem der Familie derzeit ist ihre aktuelle Wohnsituation. Das Reihenhaus ist nicht behindertengerecht. Tanja kann das einzige Badezimmer im ersten Stock nicht benutzen, kommt mit ihrem elektrischen Rollstuhl nicht durch alle Türen. „Wir sind echt am Verzweifeln wie es weiter gehen soll mit der Wohnsituation”, schreibt die Familie bei ihrer Spendenaktion. Auf der Plattform Gofundme sammeln sie Geld für den Umbau ihres Zuhauses, um die verbleibende gemeinsame Zeit noch zusammen genießen zu können.