Vorsicht beim Badespaß!Das sind die gefährlichsten Strömungen an Nord- und Ostsee

Hier wirken unsichtbare Kräfte!
Sie lauern unter der Wasseroberfläche von Nord- und Ostsee und sind kaum zu sehen: Strömungen! So stark, dass selbst geübte Schwimmer kaum entkommen können. Wir verraten euch, worauf ihr bei eurem Badeurlaub achten müsst.
Bei Sonnenschein wird die Gefahr ausgeblendet
Die Sonne scheint, der Wind weht nur leicht und die Wellen plätschern an den Strand: perfektes Wetter für einen Tag an der Nord- oder Ostsee. Aber gerade dann kann es gefährlich werden. Denn Strömungen im Wasser sind teilweise so gewaltig, dass sie selbst Erwachsenen die Beine wegziehen können. „Wir erleben das wirklich, dass Leute reihenweise in Not geraten. Innerhalb von ein bis zwei Stunden müssen wir bis zu 20 Menschen aus dem Wasser holen”, erzählt Martin Holzhause von der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) im RTL-Gespräch.
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Jedes Jahr muss die DLRG zu mehreren hundert Einsätzen ausrücken, um Menschen aus dem Meer zu retten: „Häufig sind bei diesen Einsätzen Strömungen der Grund”, verrät Martin Holzhause RTL. Zehn Menschen sind dieses Jahr bereits in der Ostsee ertrunken. Das Tückische: Badeurlauber können die Strömungen meistens nicht erkennen, wie Martin Holzhause weitererzählt: „Einheimische oder Rettungsschwimmer wissen, wo Strömungen entstehen können.”
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Am gefährlichsten sind Rippströmungen
Vorsichtig solltet ihr aber nicht erst im Wasser sein. Gerade an stürmischen Tagen kann eine Brandungsströmung entstehen, bei der das durch die Wellen aufgestaute Wasser seitlich entlang der Küste abfließt. Das kann für spielende Kinder am Ufer gefährlich werden, wie Martin Holzhause RTL erklärt: „Wenn das viel Wasser ist, können kleine Kinder auch von den Füßen gerissen werden.” Generell können Wassermassen, die gegen den Strand geschleudert werden, einen Unterstrom erzeugen, der auch für Erwachsene riskant ist.

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Besonders gefährlich sind sogenannte Rippströmungen: dabei fließt viel Wasser zwischen Sandbänken vom Ufer zurück ins Meer. Diese Strömung kann Schwimmer bis zu hunderte Meter weit ins Meer ziehen. Wenn ihr in der Nordsee schwimmen geht, solltet ihr außerdem die Gezeiten im Blick behalten.
Das solltet ihr machen, wenn ihr in eine Strömung kommt
Solltet ihr in eine Strömung geraten, heißt es vor allem: Ruhe bewahren. Martin Holzhause rät, sich mit der Strömung an der Wasseroberfläche treiben zu lassen: „Dann kommt man im Bogen zurück außerhalb dieser Strömung und kann dann zum Strand schwimmen.” Am sichersten ist es, bei bewachten Badestellen schwimmen zu gehen. Außerdem solltet ihr immer auf die Rettungsschwimmer und Strand-Sicherheitsflaggen achten. Eine gelbe Flagge signalisiert Gefahr. Schlechte Schwimmer, Kinder und ältere Personen sollten dann besser draußen bleiben. Bei einer roten Flagge ist der Schwimmausflug für niemanden sicher.