„Sie nehmen uns die Ernte und auch die Existenz“Sie sind eine Plage! 5.000 Sittiche werden zum Problem in Wiesbaden
Vom Zoo in den Stadtpark und noch viiiel weiter…
Sie zwitschern, sind hübsch anzuschauen und gehören mittlerweile zum Wiesbadener Stadtbild dazu. Schon seit mehren Jahren fühlen sich Halsband- und Alexandersittiche in Hessen heimisch. Doch die exotischen Vögel werden vor allem für Bauern wie Ralf Schaab aus Wiesbaden-Erbenheim so langsam zum Problem, im Video.
Sittich-Population hat sich verdreifacht
Die grün-gefiederten Halsband- und Alexandersittiche sind mittlerweile nicht nur vielen Wiesbadenern, sondern auch diversen Landwirten ein Dorn im Auge. Denn sie sorgen nicht nur für Lärm und Kot: „Das ist ein Ärgernis, wenn Schädlinge unser Obst und Gemüse etc. vertilgen und uns sozusagen die Ernte, und auch die Existenz nehmen. Denn es ist ein Wirtschaftsfaktor. Wir brauchen ja das Obst, um es dann zu verkaufen“, klagt Landwirt Ralf Schaab.
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Vor vielen Jahren sind die Exoten, die aus Asien stammen, aus dem Zoo geflüchtet und haben sich im Stadtpark der hessischen Landes-Hauptstadt niedergelassen und vermehrt. Mittlerweile sind es rund 5.000, die ihren Lebensraum nach und nach ins Umland ausweiten.
Umweltamt Wiesbaden: „Der Halsbandsittich ist eine geschützte Art“
Die betroffenen Bauern wissen langsam nicht mehr weiter, denn die Sittiche stehen unter Artenschutz. Mit glitzernden Silber-Aluminium-Streifen versucht Landwirt Ralf Schaab, die Sittiche von seiner Ernte fernzuhalten. Doch auch das ist für ihn keine Dauerlösung. Die Tiere sind intelligent und verstehen schnell, dass keine Gefahr droht.
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„Wir sind gebunden an die rechtlichen Vorgaben nach dem Bundes-Naturschutzgesetz. Dort ist formuliert, dass der Halsbandsittich als geschützte Art zu behandeln ist und der große Alexandersittich sogar dem strengen Artenschutz unterliegt. Und danach richten wir uns natürlich und legen unsere Handlungen danach aus“, erklärt Gudrun Appel vom Umweltamt Wiesbaden im RTL-Interview.
Im Video: Waschbären nehmen Kassel ein
Schon die zweite Tierplage in hessischer Stadt
Auch eine weitere hessische Stadt kämpft mit tierisch ungebetenen Gästen. Denn in Kassel (Nordhessen) plündert eine mittlerweile riesige Waschbär-Population seit zwei Jahren die Mülltonnen. Und auch dieses Problem sei zum Teil selbst verschuldet. In Kassel haben sich die Anwohner an ihre Nachbarn gewöhnt. Und auch Wiesbaden sowie Landwirte wie Ralf Schaab müssen erstmal nach anderen Lösungen finden. Denn die grünen Sittiche bleiben den Wiesbadenern erhalten.