Auf der Flucht wohl von Krähen attackiert
„Was machst du denn da?” Happy End für ausgebüxten Papagei Saphira

Dieser pfiffige Piepmatz hielt die Feuerwehr ganz schön auf Trab!
„Was machst du denn da?”, tönt es plötzlich bei einem Volleyballspiel unter Feuerwehrkollegen in Wiesbaden (Hessen) von einem Baum. Verwirrt entdecken die Feuerwehrleute dort einen Papagei sitzen, Saphira kommentiert das Geschehen. Schnell wird Tierretterin Jenny Ackermann informiert.
Rettungsversuch Nummer eins
„Wir haben mit Futter geraschelt und ihn immer wieder angesprochen, gefragt ‘Wie heißt du’, in der Hoffnung, dass er gesprächig wird”, berichtet Ackermann - aber Fehlanzeige. Die Ara-Dame rührt sich nicht. Die Feuerwehr holt die Drehleiter, damit Ackermann näher ran kommt.
Das Futter lässt sich der Vogel aus Jenny Ackermanns Hand schmecken, aber greifen kann die Retterin den Papagei nicht. „Das Problem ist, dass die eine Beißkraft von ungefähr 250 Kilo haben. Die kann auch mal wirklich gut und schnell einen Finger durchbeißen”, erklärt die Expertin. Deswegen packt sie nicht beherzt zu - und der Papageiendame gelingt die Flucht. Weil es dunkel wird, scheitert der erste Rettungsversuch.
Im Video: Papagei verhaftet - bei einer Drogenrazzia
Rettung im zweiten Anlauf
Zwei Tage später dann der Erfolg: Passanten sehen den Ara, die Tierretterin wird wieder verständigt und diesmal gelingt es! Auf einem Geländer bekommt Jenny Ackermann Saphira zu fassen. „Ich muss gestehen, ich habe am ganzen Körper gezittert, weil ich so aufgeregt und glücklich war. Ich hatte Angst, dass ihr hier draußen etwas passiert.”
Ganz so unversehrt war der Papagei nicht: „Sie wurde wohl von Krähen attackiert, haben die Finder berichtet.” Danach sei sie geschwächt vom Baum gefallen und konnte sich auf das Geländer retten. Auf ihrem Kopf fehlen Federn, der Schnabel hat auch etwas abgekriegt. Der Tierarzt gibt Entwarnung: Es sind nur oberflächliche Verletzungen und der Ara wird es überstehen.
Erschreckt und ausgebüxt
Wenige Tage später meldet sich der Besitzer, der nur wenige hundert Meter vom Fundort entfernt wohnt. Ein Windstoß hatte eine Tür aufknallen lassen. Die Papageien-Dame hat sich laut Besitzer wohl erschreckt und die Flucht ergriffen. Der Besitzer habe sie zwar hören, aber nicht ausfindig machen können. Er wartete ab, in der Hoffnung, sie komme wieder zurück, schließlich kenne sie sich ja aus - leider ohne Erfolg.
Als Vogel und Besitzer wieder vereint werden, ist klar: Beide sind überglücklich. „Sie hat sofort angefangen, sämtliche Wörter zu sagen und zu brabbeln. Das war traumhaft zu sehen”, erinnert sich Jenny Ackermann an den rührenden Moment.