„Das zerstört am Ende das Vertrauensverhältnis”Keine Überwachung erlaubt! Kita verbietet Handys, Smartwatches und andere GPS-Tracker

In den städtischen Kitas der Stadt Hanau sind mobile Geräte ab sofort tabu!
Das haben der Bürgermeister und die Verantwortlichen der Kindergärten beschlossen. Eltern, die von außerhalb den Aufenthaltsort ihrer Kinder überwachen, soll damit ein Strich durch die Rechnung gemacht werden. Was die Elternvertretung davon hält, erfahrt ihr im Video.

Verbot stößt auf Zustimmung

Wenn es nach dem Bürgermeister Maximilian Bieri (SPD) geht, sollten Kinder in den Kitas nicht überwacht werden können: „Die Eltern müssen nicht wissen, ob mein Kind jetzt in der Drachenhöhle ist oder in eine Indianergruppe geht. [...] Am Ende kontrolliert man nicht die Kinder, sondern die Erzieherinnen und Erzieher hier vor Ort.“ Deshalb gibt es jetzt ein einheitliches Verbot für alle Hanauer Kitas. Alle mobilen Geräte, die über einen Tracker verfügen, sind nicht erwünscht.

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Das Verbot kommt laut Kenada Avdiji, der Vorsitzenden des Stadtelternbeirates gut an. „Dieses Thema GPS, Tracking usw. wird sehr, sehr oft thematisiert. [...] Wir haben ganz viele Stimmen aus der Elternschaft, die sagen, das finden wir nicht so gut. Tatsächlich einfach deswegen, weil zum Großteil das Vertrauen der Kinder in die Selbstständigkeit ein bisschen gehemmt wird“, berichtet Avdiji.

Unsichere Eltern sollen wieder vertrauen lernen

Einen aktuellen konkreten Vorfall gibt es in Hanau nicht. Doch die Stadt sieht die Gefahr, die Medien mit sich bringen und will deshalb vorbeugen. „Es ist tatsächlich noch kein Massenphänomen, aber dass Eltern sehr unsicher sind, sehr viele Dinge in Kauf nehmen und auch initiieren, damit sie denken, ihre Kinder sind sicher. Das ist ein häufiges Thema in Elterngesprächen. Und wir wollen eigentlich darauf hinweisen, dass GPS-Tracker die Situation in den Kitas nicht sicherer machen,” erklärt Kitaleiterin Astrid Weiermann. Stattdessen hätten sich die Örtlichkeiten und das pädagogische Personal bewährt, die Kindergartenkinder seien dort sicher.