Er überlebt nur dank neuer Methode„Ich lag da, ohne Atmung, ohne Herzschlag” - plötzlich kippt Kai (34) um

von Tobias Radloff, Larissa Pitzen und Ines Schöcker

Kai weiß: Dass er noch lebt, ist Glück.
Der 34-Jährige kommt nach einer Party nach Hause, fühlt sich nicht wohl. Kurz darauf bekommt er einen Herzinfarkt. Nur dank der schnellen Reaktion seines Vaters überlebt er, bis die Rettungskräfte eintreffen. Doch auch im Krankenhaus rechnen die Ärzte Kai zunächst nur geringe Überlebenschancen aus. Doch dann kommt ein neues, innovatives Verfahren zum Einsatz. Wie das funktioniert, erfahrt ihr im Video!

Einweihung endet im Krankenhaus

Der 26. April ist ein gemütlicher Abend. Kai Wehrheim aus Oberursel ist auf der Einweihungsfeier eines Freunds. Das ein oder andere Getränk ist bereits geflossen, als Kai plötzlich Rückenschmerzen bekommt. Er nimmt ein Taxi nach Hause: „Da wurde es dann noch schlimmer. Dann bin ich zu meinem Vater gegangen und habe gesagt, ‘hättest du vielleicht noch mal eine Schmerztablette?‘ und mehr weiß ich nicht mehr.“

Lese-Tipp: Das sind die Symptome! So erkennt ihr einen Herzinfarkt

Kai bricht zusammen. „Ich lag da, mit offenen Augen, ohne Atmung, ohne Herzschlag“, sagt der 34-Jährige im RTL-Interview. Sein Vater beginnt sofort, ihn wiederzubeleben. Er hört nicht auf, bis der Krankenwagen eintrifft.

Rettung durch neue ECPR-Methode

Im Krankenhaus der nächste Schock: Die Ärzte rechnen dem 34-Jährigen mit keiner großen Überlebenschance. Einen letzten Versuch starten sie aber noch: Sie schließen Kai an ein ECPR-Gerät an. Das versorgt seine Organe ersatzweise mit Sauerstoff. So gewinnen die Ärzte Zeit, um nach der Ursache des Infarktes zu suchen. In Kais Fall wurde der Herzstillstand durch einen akuten Verschluss eines Herzkranzgefäßes ausgelöst. Und tatsächlich! Sie können Kai das Leben retten.

Lese-Tipp: Marathon-Star erleidet Herzinfarkt vor Olympia-Quali

Stück für Stück kämpft sich Kai nach dem Vorfall zurück ins Leben. Sein Herzinfarkt zeigt ihm, dass das Leben nicht selbstverständlich ist. Er hat noch große Ziele, möchte viel reisen, eine Familie gründen. Dass er dazu noch die Chance hat, dafür ist er dankbar: den Ärzten, der neuen Methode, aber vor allem seinem Vater. „Er hat mir das Leben gerettet. Hätte er nicht direkt angefangen, wäre ich wahrscheinlich nicht mehr hier.“