Dry-Shampoo-Match gesucht

Vier Trockenshampoos im RTL-Test! Ein Produkt überzeugt selbst mich als Skeptikerin

Redakteurin testet vier verschiedene Trockenshampoos. Welches Produkt überzeugt?
An Trockenshampoo habe ich bisher nicht geglaubt und bin skeptisch – doch besonders ein Produkt hat mich in Sachen Volumen überzeugt.
RTL

Schnell wieder frisches Haar!
Wir alle kennen das: Eigentlich müssten die Haare frisch gewaschen werden, aber es mangelt gerade an Zeit fürs Föhnen und Styling. Mit Trockenshampoos lässt sich der Haarwaschtag hinauszögern und es soll angeblich trotzdem für voluminöse Stylings sorgen. Doch welche Produkte überzeugen wirklich? Ich als waschechte Trockenshampoo-Skeptikerin bin gespannt, ob ich bisher etwas verpasst habe. Im Testbericht mit vier Produkten erfahrt ihr, welches Spray bei meinem Haar das größte Volumen erzeugt hat.

Von Batiste zu Wella-Trockenshampoo: Diese vier Produkte habe ich getestet

Morgens muss es bei vielen oft schnell gehen, auch bei mir. Aber kann ein Trockenshampoo wirklich für den gleichen Effekt sorgen wie eine Haarwäsche mit Shampoo? Um das herauszufinden, habe ich diese vier Produkte innerhalb von zwei Wochen getestet:

Trockenshampoos im Vergleich! So habe ich getestet

Haarwaschmittel aus der Dose ohne Wasser? Ich habe Lust, es auszuprobieren! Denn für mich sind Trockenshampoos komplett neue Gefilde. Meine Kopfhaut ist sensibel und mein Haar neigt zu leichter Trockenheit. Meine Haare sind dick und müssen nicht zwingend jeden Tag gewaschen werden. Umso gespannter bin ich, wie sich der Trockenshampoo-Test auf meine Kopfhaut auswirkt.

Unter folgenden Gesichtspunkten habe ich mir die vier verschiedenen Trockenshampoos genauer angeschaut: Duft, Konsistenz, Preis, Inhaltsstoffe, Anwendung und Ergebnis (Volumen). Ich habe zudem getestet, wie einfach sich das Trockenshampoo auftragen lässt und wie stark der Frische-Effekt ist. Die Trockenshampoos habe ich immer dann getestet, wenn mein Ansatz zumindest mittelstark gefettet war und ich die Haare eigentlich an diesem Tag mit herkömmlichem Shampoo gewaschen hätte. Und los geht’s mit dem RTL-Test!

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Batiste-Trockenshampoo Original – bekannter Klassiker

Ich starte mit dem Batiste-Trockenshampoo! Die Anwendung ist einfach und hinten auf der Flasche gut beschrieben. Erst schütteln, dann Haare abteilen und in Richtung des Ansatzes aus 30 cm Entfernung aufsprühen. Dann das Produkt leicht in die Kopfhaut einmassieren und das Haar ausbürsten, um Rückstände zu entfernen. Der Geruch ist sehr angenehm und frisch, es riecht etwas nach klassischem Haarspray. Entsprechend sieht das Spray auch aus. Sobald das Haar ausgekämmt ist (je nach Haarlänge), wirkt das Shampoo. Der Frische-Effekt ist für mich leider nicht so groß und die Haare sind nur bedingt voluminöser. Das Ergebnis ist solide, aber für mich weit entfernt von einer 10/10.

Inhaltsstoffe: Laut Hersteller ist das Batiste-Trockenshampoo sulfat- und natriumfrei, sodass ihr es zum Beispiel bedenkenlos auf keratinbehandeltem Haar verwenden könnt. Außerdem ist das Produkt vegan und enthält keine Silikone.

Vorteil: Die Frisur sieht nach der Anwendung des Trockenshampoos wieder frischer aus und für Außenstehende fast wie nach einer „richtigen“ Haarwäsche. Der Preis ist hervorragend.

Nachteil: Ich sprühe viermal auf und finde meine Haare im Ergebnis zwar etwas voluminöser und gestylter, aber so richtig frisch fühle ich mich nicht. Und meine Kopfhaut wirkt auch minimal gereizt. Denn sie juckt plötzlich leicht, obwohl ich zurückhaltend mit dem Spray umgegangen bin.

Wella Eimi Dry Me-Trockenshampoo – wie gut wirkt es?

„Schüttle mich, sprühe mich, style mich!“ So fordert es der Hersteller auf der Sprühdose und genauso wende ich das Wella-Trockenshampoo an. Einfach nur gleichmäßig auf dem Haar verteilen und durchkämmen. Einfacher geht es nicht. Die Haare fühlen sich nach der Verwendung nicht nur schnell frischer an, sie riechen auch hervorragend. Neben dem entfettenden Effekt verleiht das Spray dem Haar mehr Volumen und ein eher mattes Finish. Das Spray hinterlässt dabei keine sichtbaren Rückstände. Einziges kleines Manko, das mir direkt auffällt: Das Sprühventil lässt sich etwas schwerer betätigen, aber bei dem zufriedenstellenden Ergebnis kann ich darüber hinwegsehen.

Inhaltsstoffe: Insgesamt bewertet die Stiftung Warentest die Stoffe in dem Trockenshampoo als „gut.“ Eine Besonderheit in der Rezeptur ist die Zutat: Tapiokastärke, die sich oft auch in Lebensmitteln befindet. Ansonsten sind fast die gleichen Stoffe im Trockenshampoo, die oft in anderen Sprühdosen vorkommen (wie Alkohol, Treibgase und Parfüm) und es enthält Silikone, aber kein Aluminium.

Vorteil: Riecht gut, beschwert die Haare nicht, frischt die Haare sichtbar auf und ist preislich mit unter 10 Euro top angesiedelt.

Nachteil: Auf der Verpackung wird nicht beschrieben, aus welcher Entfernung das Spray aufgetragen werden soll und kann. Das kann man zwar online schnell recherchieren, aber es könnte dazu führen, dass Verbraucher es falsch verwenden.

Moroccanoil – das teuerste Trockenshampoo im Test

Das MORROCANOIL-Trockenshampoo wird aus 20 Zentimetern Entfernung auf die trockenen Ansätze gesprüht. Beim Sprühen legt sich ein leichter, aber ziemlich heller Film auf mein Haar. Die Einwirkzeit beträgt fünf bis sieben Minuten. Dann wird es einmassiert und ausgebürstet. Erster Eindruck: Es riecht, als würde man gerade vom Friseur kommen. Der Effekt ist fast wie nach dem normalen Shampoonieren und so muss auch ich als Skeptikerin zugeben, dass das Ergebnis dem richtigen Haarewaschen sehr nahekommt.

Inhaltsstoffe: Enthält Argan-Öl, pflegende Fettsäuren und zusätzliche Pflegestoffe wie Reisstärke, das Silikonöl Disiloxane, aber kein Aluminium.

Vorteil: Das Produkt gibt es sowohl speziell für dunkles als auch für helles Haar. Es riecht ausgesprochen gut und verschafft mehr Volumen. Zudem bietet es Schutz vor UV-Strahlen.

Nachteil: Hoher Preis – da würde ich persönlich lieber in ein herkömmliches Shampoo investieren anstatt in ein Trockenshampoo.

Schwarzkopf GOT2B dry Shampoo – das Drogerie-Produkt

Das zweitgünstigste Trockenshampoo hat es in sich. Die Dose vor jedem Sprühen erst einmal kräftig schütteln. Idealerweise das Haar in Partien einteilen und aus einer Entfernung von 20 cm auf das trockene Haar sprühen und kurz trocknen lassen. Jetzt sehe ich zwar erst einmal einen deutlichen weißen Film auf meinen dunklen Haaren, doch nachdem ich die Haare gekämmt und das Shampoo einmassiert habe, sind keine Rückstände mehr zu sehen. Die Haare wirken frischer, sind nicht mehr fettig und riechen wahnsinnig gut – überdurchschnittlich viel Volumen zaubert es allerdings nicht in meine Haare.

Inhaltsstoffe: Enthält unter anderem Reisstärke, Treibmittel wie Butan, Propan, Duftstoffe und der Hersteller spricht von einer veganen Formel, die frei von Silikonen ist.

Vorteil: Die Haare glänzen sogar leicht und wirken nach der Anwendung gut gepflegt. Das Schwarzkopf got2b Fresh It Up Trockenshampoo ist laut Hersteller vegan.

Nachteil: Trotz des Shampoo-Effekts habe ich den Eindruck, dass die Haare noch recht nah an meinem Kopf anliegen und ich hätte mir mehr Volumen gewünscht.

Trockenshampoo als Volumen-Wunderwaffe: Das ist der Testsieger

Nach fast zwei Wochen im Trockenshampoo-Sprüh-Rausch steht für mich fest, welches Produkt mein persönlicher Testsieger ist. Ich habe zum Glück mit keinem der Produkte eine schlechte Erfahrung gemacht, aber mit dem „Wella Professionals Eimi Dry Me”-Trockenshampoo persönlich das beste Ergebnis erzielt. Meine Haare haben frischer gewirkt und ich habe mit dem Produkt einen Look mit mehr Volumen kreiert. Das Trockenshampoo hat mein Haar an Tag drei sichtbar aufgefrischt und von überschüssigem Fett befreit. Nach meinem Eindruck habe ich damit den größten Frische-Effekt auf der Kopfhaut gespürt. Zwar habe ich mich durchweg nie so gefühlt, wie wenn ich die Haare unter der Dusche mit richtigem Shampoo gewaschen hätte, doch das Gefühl nach der Nutzung des Wella-Trockenshampoos kommt dem am nächsten.

Lese-Tipp: Selbstgemachte Nelken-Kur für schöneres Haar – wirkt das? Ergebnis haut selbst Friseur um

Dry-Shampoo-Trick vom Profi: So vermeidet ihr Kopfhaut-Reizungen

Gegen Bad-Hair-Days mit einem fettigen Haaransatz hilft Trockenshampoo generell gut. Das bestätigt auch der Kölner Friseur und Obermeister der Friseurinnung Mike Engels. Zeitgleich appelliert der Fachmann aber auch an die Verbraucher, das Produkt möglichst nicht täglich und nicht falsch anzuwenden.

Mike Engels Friseur.jpg
Friseur und Obermeister der Kölner Friseurinnung gibt Tipps zur Nutzung von Trockenshampoo.

„Bei falscher Handhabung kann Trockenshampoo zu Haarausfall und Reizungen der Kopfhaut führen. Tatsache ist, wie bei jedem anderen Shampoo auch: Die Inhaltsstoffe machen es aus. Also immer einmal vor der ersten Anwendung auf der Haut testen“, empfiehlt der Experte. Trockenshampoo sollte laut des Profis nicht zu nah an der Kopfhaut aufgesprüht werden, das sei das A und O. Und nach der Anwendung sollte man auch auf keinen Fall zu stark an der Kopfhaut rubbeln.

Keine Lust auf unerwünschte Nebeneffekte? So geht’s!

Wer nach regelmäßiger Nutzung eines Trockenshampoos eine juckende Kopfhaut bei sich bemerkt oder sogar rote Flecken entdeckt, der sollte laut des Experten schleunigst eine Pause einlegen. „Manche Anwenderinnen können Trockenshampoos jedoch auch bis zu viermal die Woche nutzen und das ohne Hautprobleme. „Hier gilt immer, auf sich zu achten und die Kopfhaut gut zu beobachten. Bei der Trockenshampoo-Nutzung kann man die Haut- und Haartypen nicht über einen Kamm scheren“, so der Profi. „Tendenziell würde ich sagen, wenn man Trockenshampoo lediglich ein- bis zweimal pro Woche anwendet, klappt es bei den meisten ohne unerwünschte Nebeneffekte und Hautreizungen“, erklärt der Experte.

Video-Tipp: RTL-Reporterinnen testen selbstgemachte Haarkur

Schon gewusst? Trockenshampoo gibt es seit dem 15. Jahrhundert

Spannender Dry-Shampoo-Fakt: Trockenshampoo, wenn auch nicht in seiner heutigen Form, hat seinen Ursprung tatsächlich schon im 15. Jahrhundert. Damals nutzte man in Asien noch Lehmpulver, um die Haare aufzufrischen. Im 18. und 19. Jahrhundert verwendete die feine Gesellschaft Puder, um ihre Perücken und die Haare in Form zu bringen. Doch weil man selten baden oder sich waschen konnte, kam Trockenshampoo in unterschiedlichen Formen im Laufe der Jahre auch bei der einfachen Bevölkerung an. 1940 kam dann in New Jersey (USA) das erste kommerzielle Trockenshampoo auf den Markt. Mittlerweile gibt es das Produkt meist in Sprayform. Doch der Zweck von Trockenshampoo ist gleich geblieben: Gewünscht ist ein Styling-Upgrade zwischen den Waschtagen.

*Wir arbeiten in diesem Beitrag mit Affiliate-Links. Wenn ihr über diese Links ein Produkt kauft, erhalten wir vom Anbieter eine Provision. Für euch entstehen dabei keine Mehrkosten. Wo und wann ihr ein Produkt kauft, bleibt natürlich euch überlassen.