BPA-Belastungen von DosenproduktenÖko-Test nimmt 26 Maiskonserven unter die Lupe - nur fünf Produkte können bestehen!

Mais in einer Schale
Mais sollte sich laut Öko-Test besser im Glas befinden.
iStockphoto/Veni vidi...shoot

Mais lieben alle - doch aufgepasst!
Ob im Salat, auf der Pizza oder im Wrap: Wenn wir Gerichte mit Mais zubereiten, dann nehmen wir immer die Konserve. Doch der Mais sollte sich besser im Glas befinden, wie Öko-Test empfiehlt. Grund ist die Massenchemikalie BPA.

Alle Dosenprodukte wiesen erhöhte BPA-Werte auf

Öko-Test hat in einer aktuellen Untersuchung die Industriechemikalie Bisphenol A (BPA) in allen getesteten Maiskonserven gefunden. Die als hormonell wirksam und wahrscheinlich fortpflanzungsgefährdend eingestufte Chemikalie wurde nachgewiesen, obwohl die Hersteller „BPA-non-intent”-Dosen verwenden. „BPA-non-intent” bezeichnet Produkte, die so entwickelt wurden, dass sie kein Bisphenol A enthalten.

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Insgesamt wurden 26 Maisprodukte getestet, davon fünf in Glasverpackungen und 21 in Dosen. Alle Dosenprodukte wiesen erhöhte BPA-Werte auf, die von den Verbraucherschützern als „stark erhöht” eingestuft wurden. Eine mögliche Erklärung für diese Befunde könnte die Übertragung von BPA aus den Außenbeschichtungen in die BPA-freien Innenbeschichtungen durch Kreuzkontamination sein. Alle Dosenprodukte wurden daher von den Testern nur mit „befriedigend” bewertet.

Im Video: Europa-Studie - Gesundheits-Gefahr durch BPA

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Bio-Produkte in Glasverpackungen alle mit Gesamturteil „sehr gut”

Trotz der BPA-Befunde gab es auch positive Ergebnisse: Alle getesteten Produkte waren frei von Pestiziden, Schwermetallen und Schimmelpilzgiften. Zudem erhielten fünf BPA-freie Bio-Produkte in Glasverpackungen das Gesamturteil „sehr gut”. Dabei handelte es sich um „Bio-Mais Campo Verde Zuckermais” und „Thüringer Landgarten Zuckermais” von Demeter, „Dennree Süssmais” von Dennree, „Bio Sonnenmais” von DM und „K-Bio Zarter Gemüsemais” von Kaufland.

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Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hatte in einem Gutachten im vergangenen Jahr festgestellt, dass BPA auch in geringen Mengen Auswirkungen auf das menschliche Immunsystem haben kann. Daraufhin wurde die tolerierbare tägliche Aufnahmemenge für BPA drastisch gesenkt. Nach Berechnungen der Tester würde eine 60 Kilogramm schwere Person diese tolerierbare Tagesdosis bereits bei einem täglichen Verzehr von nur 50 Gramm der getesteten Dosenmaiskonserven um ein Vielfaches überschreiten.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung hält die tolerierbare Tagesdosis der EFSA für zu streng. Öko-Test orientiert sich aber nach eigenen Angaben aus Gründen des vorsorgenden Verbraucherschutzes an dem Wert der EFSA.

Alle Ergebnisse des Tests findet ihr hier. (ija)