Hier geht’s um mehr als nur ums GewichtSmarte Körperfettwaagen unter 100 Euro im RTL-Test! Welche hält, was sie verspricht?

Körperfettwaagen im Test.
Welche Körperfettwaage überzeugt – und welche verliert beim Test ein paar Pfunde an Glaubwüdigkeit?
RTL

80 Kilo sind immer 80 Kilo e basta? Nicht ganz!
Entscheidend sind nämlich die Anteile an Fett, Muskeln, Wasser und Knochen. Das und noch viel mehr, messen smarte Körperfettwaagen: Sie schicken feine elektrische Impulse durch den Körper und spucken Werte aus, die wie aus dem Labor klingen. Mein Mann und ich starten den Selbstversuch und testen fünf Hightech-Waagen. Die überraschende Erkenntnis: Smarte Geräte müssen nicht zwangsläufig teuer sein.

Der große Körperwaagen-Vergleich: So haben wir getestet

Für diesen Test muss mein Mann herhalten, aus gesundheitlichen Gründen darf ich selbst nicht auf die cleveren Körperanalysewaagen steigen.

Wir starten mit dem ersten Eindruck: Macht das Design etwas her, wirkt es billig? Und wie sieht es mit der Inbetriebnahme aus – einsatzbereit auf Knopfdruck oder erstmal Batterien suchen und Bedienungsanleitung wälzen? Der erste Gang auf die Waage ist gleich doppelt spannend: Wie genau messen die Geräte? Um hier möglichst faire Bedingungen zu schaffen, führen wir alle Vergleichsmessungen in kurzen zeitlichen Abständen durch. Danach überprüfen wir die App-Anbindung und Benutzerfreundlichkeit. Ist die Anwendung intuitiv oder ein digitales Labyrinth? Und wie einfach lassen sich zusätzliche Nutzerprofile einrichten?

Den finalen Realitätscheck gibt’s beim Arzt: Mit einer geeichten Waage als Maßstab wollen wir wissen, welches Modell den ermittelten Werten am nächsten kommt.

Diese Körperfettwaagen haben wir getestet

Diese fünf Körperfettwaagen haben wir uns im RTL-Test genau angeschaut:

waage_neu.jpg
Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Unser Testsieger: FITLEAP Körperfettwaage für 69,99 Euro

Die FITLEAP Körperfettwaage für rund 70 Euro liefert für uns ein Gesamtpaket aus guter Messgenauigkeit, einfacher Handhabung und einer intuitiven Bedienung der App. Sie wird mit vier AAA-Batterien geliefert und ist gleich nach dem Auspacken einsatzbereit. Das Modell hat ein schlichtes und elegantes Design, die Oberfläche ist glatt und leicht zu reinigen. Außerdem hat das Gerät vier rutschfeste Füße für einen stabilen Stand. Die FITLEAP besteht aus Fünf-Millimeter-gehärtetem Sicherheitsglas und bietet eine maximale Tragkraft von 180 kg. Mit Abmessungen von 30 x 30 x 2,5 cm und einem Gewicht von 1,9 kg bietet sie einen guten und trittsicheren Stand. Das große LED-Display ermöglicht eine klare Anzeige der gemessenen Werte, und das auch bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen.

waage_fitleap_3.jpg
Die wichtigsten Werte erscheinen direkt auf dem Display – ideal für alle, die sich auch mal ohne Handy wiegen möchten.

Die Fitleap-Waage misst neben dem Gewicht 17 weitere Körperwerte, darunter Körperfettanteil, Muskelmasse, Wasseranteil, Knochenmasse, BMI, Viszeralfett und Herzfrequenz. Die Messgenauigkeit von 50 g ist für den Heimgebrauch ausreichend präzise. Natürlich gibt es auch bei unserem Test leichte Messschwankungen, was bei Körperfettwaagen jedoch üblich ist, wie uns auch der Allgemeinmediziner Dr. med. Alexander Lorscheidt erklärt.

Die smarte Waage synchronisiert sich über Bluetooth mit der Fitdays-App, die für Android- und iOS-Geräte verfügbar ist. Für uns ist die App intuitiv, lässt sich leicht einrichten und ermöglicht eine detaillierte Auswertung der Messwerte. Sie zeigt Trends über Tage, Wochen und Monate an und unterstützt bei der Verfolgung der Gesundheitsziele. Ein klarer Pluspunkt ist für uns, dass sich ganze 24 Nutzerprofile anlegen lassen. Eine Zusatzfunktion finden wir spannend: Der Babymodus ermöglicht die Messung des Gewichts von Säuglingen, während sie in den Armen gehalten werden - besonders praktisch für Familien mit kleinen Kindern.

Fitleap_3.png
Mit der Diagramm-Funktion lässt sich der Trend des Gewichts verfolgen.
Fitleap_analyse.jpg
Insgesamt 17 Messwerte werden angezeigt.

Preis-Leistungs-Sieger im Test: RENPHO ES-32 MD für 21,99 Euro

Die RENPHO Körperfettwaage für knapp 22 Euro ist für uns ein smartes und günstiges Allround-Talent. Angeliefert wird sie auch mit drei AAA-Batterien, die bereits eingelegt sind. Im Vergleich zu den anderen Waagen wirkt sie kleiner, bringt selbst auch nur 1,3 kg Eigengewicht mit – perfekt für kleine Badezimmer. Sie steht durch die vier rutschfesten Füße stabil am Boden. Wichtig ist allerdings: Man muss sich immer genau auf die vier Sensoren stellen. So kann die Körperfettwaage nicht zur Seite kippen und die Messung ist präziser. Das Design ist schlicht und modern, wobei das Display kleiner als beim Testsieger ist und ausschließlich das Gewicht anzeigt, was uns persönlich aber nicht stört. Auch diese Waage hat eine Tragkraft von 180 kg. Für den vollen Funktionsumfang verbindet sich die Waage via Bluetooth mit der kostenlosen RENPHO App, die für iOS- und Android-Geräte erhältlich ist.

renpho.jpg
Ein kleines Display reicht uns beim Wiegen völlig aus!

Die RENPHO-App ermöglicht eine detaillierte Analyse der Messwerte und färbt diese in der App je nach Ergebnis grün, gelb, orange oder rot ein. Die Synchronisation mit Google Fit und Apple Health ist als Zusatzfunktion für uns praktisch, aber nicht notwendig. Diese Körperwaage verwendet - wie alle in unserem Test - die digitale Bioimpedanztechnologie. Damit kann die RENPHO-Waage 13 u.a. wichtige Informationen wie Gewicht, Körperfettanteil, Wasseranteil, Muskelmasse messen. Sie bietet alle wesentlichen Funktionen, die wir von einer smarten Waage erwarten – und das zu einem attraktiven Preis. Wer also eine zuverlässige und smarte Waage für den Einstieg in die Körperanalyse sucht, macht mit diesem Modell nichts verkehrt.

Was ist die BIA-Methode?

All unsere Test-Waagen nutzen die Bioelektrische Impedanzanalyse (BIA). Das ist eine Methode zur Bestimmung der Körperzusammensetzung, insbesondere zur Abschätzung von:

  • Körperfett

  • Magermasse (vor allem Muskelmasse)

  • Wasseranteil im Körper

  • manche auch Knochenmasse und viszerales Fett (gefährliches Bauchfett)

Wie funktioniert die BIA?

  1. Ein schwacher, nicht spürbarer Wechselstrom (meist 50 kHz, 0,8 mA) wird über Elektroden durch den Körper geschickt.

  2. Der Strom fließt unterschiedlich schnell durch verschiedene Gewebearten:
    Fettgewebe leitet Strom schlecht (hoher Widerstand = hohe Impedanz). Muskeln und Wasser leiten gut (niedriger Widerstand).

  3. Die Waage misst den elektrischen Widerstand (Impedanz) und berechnet daraus deine Körperzusammensetzung mithilfe von Formeln, in die auch Größe, Gewicht, Alter und Geschlecht einfließen.

Lese-Tipp: Wie ihr mit Scheinfasten nachhaltig abnehmt

Beurer BF 500 Körperfettwaage für 31,66 Euro

Die Beurer BF 500 Diagnosewaage für ca. 32 Euro verpasst in unserem Test nur knapp den Titel „Preis-Leistungs-Sieger”. Wie alle anderen Waagen auch wird sie einsatzbereit geliefert.

Batterien.jpg
Diese Waage benötigt drei AA-Batterien, die hinten eingelegt werden.
beurer.jpg
Das große LED-Display erleichtert das Ablesen der Werte.

Auf den ersten Blick spricht uns das Design nicht an, mit rund 1,8 kg ist die Waage etwas schwerer als unser Preis-Leistungs-Sieger. Die Anzeige kann sich jedoch sehen lassen: Das Magic-LED-Display erscheint nur während der Messung und bietet eine klare Ansicht der Ergebnisse. Die Ziffern sind gut lesbar und die Steuerung erfolgt über Touch-Sensoren, was die Nutzung besonders komfortabel macht. Die sechs Millimeter starke Trittfläche besteht aus Sicherheitsglas und ist mit Edelstahl-Elektroden ausgestattet. Leider ist die App nicht ganz intuitiv, vor allem, wenn man weitere Nutzer hinzufügen möchte. Was uns gefällt: Die Waage kann bis zu acht Personen erfassen, die bei der Messung automatisch erkannt werden. Die Messergebnisse werden direkt per Bluetooth an die kostenlose „Beurer HealthManager Pro“-App übertragen, die für iOS- und Android-Geräte verfügbar ist. Außerdem kann man die smarte Waage auch ohne App nutzen. Die Beurer BF 500 ist kippsicher, bis 180 Kilogramm zugelassen und für uns eine solide Waage für den Haushaltsgebrauch.

Arboleaf Körperfettwaage mit Handsensoren für 79,99 Euro

Die Arboleaf Körperfettwaage ist mit ihren knapp 80 Euro die teuerste Waage im Test. Dafür bringt sie allerdings nicht nur Fuß-, sondern auch Handsensoren mit. Dadurch kann das Gerät auch die Zusammensetzung bestimmter Körperteile wie Rumpf, Arme oder Beine analysieren und alle Fettpölsterchen identifizieren. Das bestätigt uns auch Allgemeinmediziner Dr. med. Alexander Lorscheidt. Dafür ist sie mit ihren 2,1 kg auch etwas schwerer als die anderen. Optisch ist sie auf jeden Fall ein richtiger Hingucker - modern, schlicht, glatte Oberfläche und ein großes Display. Auch sie wird mit drei mitgelieferten AAA-Batterien betrieben.

waage_3.jpg
Die Personenwaage ist mit großen Elektroden ausgestattet.
seil_1.jpg
Hier wird das Gewicht und die Körperzusammensetzung zusätzlich mit Handsensoren gemessen.

Insgesamt misst die Waage 26 Körperzusammensetzungsdaten, was uns persönlich etwas erschlägt. Wer es jedoch ganz genau wissen will, fährt mit dieser smarten Waage genau richtig. Das Gerät synchronisiert das Ergebnis über Bluetooth mit der kostenlosen Arboleaf App. Die App ist sowohl für iOS als auch für Android verfügbar und bietet eine klare, leicht verständliche Benutzeroberfläche und stellt die Messwerte übersichtlich dar. Bis zu acht Benutzerprofile können angelegt werden.

Bild_2.PNG
Für uns zu detailliert - für Athleten genau das Richtige.

Leider gab es bei den Messungen in unserem Test Fehlermeldungen oder die Messung konnte nicht richtig aufgezeichnet werden. Bei dieser Waage gilt es, darauf zu achten, dass man die Handsensoren richtig im Griff hat und die Füße exakt auf den Sensoren positioniert sind. Generell gilt: Wer seine Körperanalyse auf ein neues Level heben möchte, macht mit dieser Körperfettwaage nichts falsch.

Tipps von Dr. Alexander Lorscheidt für das richtige Wiegen:

  1. Immer zur gleichen Zeit wiegen am besten jeden Morgen: Morgens nach dem Aufstehen und nach dem Toilettengang, aber vor dem Frühstück.
    So sind Schwankungen durch Essen, Trinken oder sportliche Aktivitäten minimiert.

  2. Barfuß und sauber: Die Waage misst über Elektroden an den Füßen, daher sollten die Füße trocken, sauber und frei von Creme sein. Auch eine möglichst gleichmäßige Fußposition auf den Elektroden ist wichtig.

  3. Hydrationsstatus beachten: Wasser leitet Strom sehr gut, Fett dagegen kaum. Wenn mehr Wasser im Körper ist (z. B. man viel getrunken hat), fließt der Strom leichter – das führt zu einem niedrigeren gemessenen Widerstand. Dadurch zeigt die Waage einen niedrigeren Körperfettanteil an. Wenn hingegen wenig Wasser im Körper ist (z. B. nach dem Sport oder bei Dehydration), ist der Widerstand höher und die Waage kann den Fettanteil zu hoch schätzen.

Video-Tipp: Wie reduziere ich mein Bauchfett?

Withings Body Smart für 77,99 Euro

Die Withings Body Smart für rund 78 Euro sieht stylisch aus, ist beim Waagen-Check für uns aber kein Favorit. Wie alle anderen ist auch diese smarte Waage nach dem Auspacken einsatzbereit und wird mit vier AAA-Batterien geliefert. Im Karton finden sich außerdem vier Teppichfüße. Unser Tipp: Auch wenn sie mitgeliefert werden, fühlt sich die Waage auf glattem, hartem Boden am wohlsten – dort liefert sie die genauesten Ergebnisse. Kein Leichtgewicht, aber genau das ist auch ihr Vorteil: Mit etwas über zwei Kilo bringt die Withings Body Smart ordentlich Masse mit, was ihr einen sicheren, stabilen Stand verleiht. Sie trägt bis zu 200 Kilogramm.

Waage_withings.jpg
Kleine Spielerei: Beim Wiegen wird sogar die Luftqualität angezeigt.

Die Waage funktioniert nur mit der zugehörigen Withings Health Mate-App, die entweder per Bluetooth oder – deutlich komfortabler – über WLAN mit dem Gerät verbunden wird. Leider ist die Anwendung nicht ganz intuitiv und mit Informationen vollgeladen. Ein Pluspunkt ist die WLAN-Verbindung: Damit überträgt die Waage alle Messdaten automatisch und in Sekundenschnelle in die App, ohne dass das Smartphone in der Nähe sein muss. Anhand des Gewichts erkennt das Gerät, wer gerade draufsteht. Auch Körperfettanteil, Muskelmasse, Wasseranteil und Knochendichte können bestimmt werden. Allerdings sind die Werte bei der Muskelmasse und Körperfettanteil teils unrealistisch, wie uns auch Allgemeinmediziner Dr. med. Alexander Lorscheidt bestätigt. Die Withings Body Smart bietet eine solide Leistung mit einer Vielzahl von Messfunktionen.

Der Realitätscheck beim Arzt und wichtige Hinweise zu smarten Körperfettwaagen

alex_waage.jpg

Beim Realitätscheck kommt unsere Testsieger-Waage mit ihren Messwerten am nächsten an die Werte der geeichten Waage beim Arzt heran, die Werte aller getesteten Geräte liegen jedoch sehr nah beieinander. Die maximale Abweichung betrug weniger als zwei Prozent. Smarte Waagen sind nützlich, um Trends zu beobachten und die eigene Fitnessreise zu begleiten. Für präzise medizinische Diagnosen sind sie nicht geeignet, geben aber einen guten Überblick, solange man die Zahlen lediglich als Richtwerte versteht.

Nicht für Schwangere oder Menschen mit Herzschrittmacher geeignet:
Bei Schwangeren oder Personen mit Herzschrittmachern kann die Messung ungenau sein oder sogar gefährlich werden. In diesen Fällen ist es ratsam, vorher einen Arzt zu konsultieren.

*Wir arbeiten in diesem Beitrag mit Affiliate-Links. Wenn ihr über diese Links ein Produkt kauft, erhalten wir vom Anbieter eine Provision. Für euch entstehen dabei keine Mehrkosten. Wo und wann ihr ein Produkt kauft, bleibt natürlich euch überlassen.