„Wechseljahre wirken als Brandbeschleuniger”Herzinfarktrisiko wohl höher als gedacht – Ärztin weiß, was Frauen dagegen tun können

Neue Schock-Studie gibt zu denken!
Laut aktuellen Untersuchungen steigt das Herzinfarktrisiko für Frauen in der Menopause deutlich an. Der Grund dafür soll hauptsächlich in einem Anstieg des „schlechten“ LDL-Cholesterins im Blut liegen. Was genau dahintersteckt und wie Frauen in den Wechseljahren sich vor Herzinfarkten schützen können, erklärt Gynäkologin Dr. Judith Bildau.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen: „Todesursache Nummer eins“
Die neue Studie unter der Leitung von Stephanie Moreno von der University of Texas Southwestern Medical Center zeigt, dass während und nach der Menopause eine deutliche Zunahme von „schlechtem“ LDL-Cholesterin und eine Abnahme von „guten“ HDL-Blutfetten bei Frauen auftritt.
Was wohl zu Veränderungen der Gefäß-Beschaffenheiten führt, die das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Frauen nach der Menopause erhöhen.
„Die Ergebnisse der Studie überraschen keineswegs und untermauern das, was wir schon lange wissen: Die Wechseljahre wirken als Brandbeschleuniger für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Frauen. Und diese sind Todesursache Nummer eins“, ordnet Dr. Judith Bildau ein.

Ärztin bestätigt: Herzinfarkt-Risiko steigt in der Menopause
Doch inwiefern hält die Frauenärztin die US-Studie für übertragbar – und sind auch Frauen aus Deutschland dem erhöhten Herzinfarktrisiko ausgesetzt?
„Ja, das sind sie. Denn egal, ob bei amerikanischen oder deutschen Frauen, der Hormonspiegel fällt mit dem Eintritt in die Wechseljahre. Durch die niedrigen Hormonwerte kommt es zur Abnahme der Gefäßelastizität und zudem zu einem veränderten Fettstoffwechsel und damit zu Ablagerungen an den Gefäßwänden“, erklärt die Ärztin.
Auch das viszerale Bauchfett würde während der Wechseljahre stärker auftreten. Und das Risiko für Bluthochdruck, aber auch das Risiko an Diabetes Typ 2 zu erkranken würde sich verstärken. Im Verlauf der Menopause würde sich außerdem das Risiko „für weitere Herzkreislauferkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall erhöhen“, führt die Expertin aus.
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Herzinfarktrisiko verringern? Was Frauen tun können!
Worauf können Frauen während der Wechseljahre also achten, um dem erhöhten Herzinfarktrisiko entgegenzuwirken?
„Das A und O ist eine gesunde Ernährung, am besten in Form der mediterranen Diät. Außerdem ausreichend körperliche Bewegung, Stressreduktion und, ganz wichtig, Muskelaufbau. Wichtig ist auch eine ausreichende Zufuhr wichtiger Mikronährstoffe, hier zum Beispiel Omega-3-Fettsäuren“, rät die Frauenärztin.
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Zudem sollten Frauen auch mit ihren behandelnden Gynäkologen Rücksprache halten, ob eine Hormonersatztherapie für sie infrage kommen könnte. „Viele aktuelle Studien zeigen, dass der Ausgleich der fehlenden Hormone, heute meist mit bioidentischen Hormonen, das Risiko für Herzkreislauf-Erkrankungen senkt“, weiß die Expertin. All die genannten Maßnahmen könnten Frauen dabei helfen, nicht nur gesund älter zu werden, sondern auch ihr Herz-Kreislauf-System nachhaltig zu schützen, appelliert die Expertin abschließend.