Arzt erklärt, wie’s richtig gehtHeuschnupfen-Geplagte aufgepasst! Dieser Nasenspray-Fehler mindert die Wirkung

A Woman of Caucasian Ethnicity is Using Nasal Spray Due to the Problems with Nose and Breathing in the Public Park.
Schon gewusst, dass man bei der Verwendung von Nasenspray Fehler machen kann? Wir erklären, welches Mittel wie wirkt und wie es angewendet werden sollte
Professional Studio, iStockphoto

Haaaatschi!
Wer unter Heuschnupfen oder Erkältung leidet, greift in der Regel neben Tabletten oder Augentropfen auch zu Nasenspray. Doch bei der Anwendung kann man Fehler machen, die die Wirkung des Sprays vermindern. Darauf weist ein britischer Arzt in der Metro hin. Was dahintersteckt?

Beim Sprühen nicht inhalieren

Dr. Lawrence Cunningham, ehemaliger Allgemeinmediziner und heute Experte für medizinische Artikel im UK Care Guide, gibt in einem Interview mit Metro.co.uk den entscheidenden Tipp: „Meiner Erfahrung nach ist der häufigste Fehler bei der Anwendung von Nasensprays, dass viele Menschen beim Sprühen stark inhalieren oder hochziehen, was dazu führen kann, dass das Medikament verschluckt wird, anstatt in die Nasenwege aufgenommen zu werden.”

Dadurch könne das Medikament weniger wirksam werden.

Wie es richtig geht? Den Kopf leicht nach vorne neigen und die Düse seitlich in die Nase halten - nicht gerade nach oben! Nach dem Sprühen kurz die Luft anhalten, damit das Medikament nicht in den Rachen läuft.

Ein klares No-Go für ihn: „Übermäßiger Gebrauch kann zu einem Rückstau führen, der die Nasengänge nach Abklingen des Medikaments noch mehr verstopft. Manche Leute denken, viel hilft viel, aber das stimmt nicht”, sagt Cunningham. Aus Erfahrung weiß er: „Viele Patienten erreichen eine deutliche Linderung ihrer Beschwerden, wenn sie ihr Spray richtig anwenden.”

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Ein weiterer Fehler sei es, die Sprühdüse nicht regelmäßig zu reinigen. Mit der Zeit kann die Düse verstopfen oder verunreinigen, was die Abgabe und Wirksamkeit des Medikaments beeinträchtigt.

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Welches Nasenspray hilft wogegen?

Wir fragen den Medizinjournalisten und Präventivmediziner Dr. Christoph Specht, was er von den Tipps seines Kollegen hält. „Ja, es ist alles richtig, was er sagt”, bestätigt er. „Aber das Wichtigste ist, dass man zwischen den Nasensprays unterscheidet.”

Denn nicht jedes Nasenspray helfe bei jedem Problem - man müsse unterscheiden:

Abschwellende Nasensprays enthalten in der Regel Xylometazolin oder Oxymetazolin. Diese Wirkstoffe verengen die Kapillaren in der Nase und lindern so die Schwellung. Die Nasenatmung wird dadurch erleichtert. Sie werden häufig bei Schnupfen eingesetzt. „In der Apotheke heißt es dann immer: maximal eine Woche anwenden”, sagt der Arzt, „ich würde aber sagen: besser nur zwei bis drei Tage”. Der Grund: Irgendwann kommt man nicht mehr ohne aus, weil die Nase dann dauerhaft verstopft bleibt.

Bei Nasensprays gegen Allergien unterscheidet man zwischen therapeutischen und vorbeugenden Präparaten. Bei den therapeutischen Sprays ist der Hauptwirkstoff meist ein Antihistaminikum. Diese Sprays lindern Juckreiz, Niesen und Nasenlaufen bei allergischem Schnupfen, indem sie bereits freigesetzte Histamine blockieren, so der Mediziner. „Dann gibt es prophylaktische Mittel, die Cromoglicinsäure enthalten.” Diese sorgen dafür, dass Histamine gar nicht erst ausgeschüttet werden.

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Steroid-Nasensprays enthalten Kortisonwirkstoffe wie Mometason, Fluticason oder Budesonid. Diese Art von Nasenspray unterdrückt die Entzündung und wird langfristig zum Beispiel bei chronischem oder allergischem Schnupfen eingesetzt. „Aber auch das sollte man nicht ewig anwenden”, warnt der Mediziner, „denn irgendwann schadet es den Nasenschleimhäuten.”

In Meerwasser-Nasensprays ist, wie der Name schon sagt, Meerwasser der Hauptbestandteil. Es befeuchtet die Nasenschleimhaut und hilft, Verkrustungen zu lösen. „Das ist eher eine Art Dauerpflege, nichts direkt Therapeutisches”, sagt der Arzt.