Leidet ihr auch an Verschieberitis?Arzt erklärt: Diese Vorsorge-Termine müsst ihr auf jeden Fall wahrnehmen!
Das Thema Vorsorge wird gerne aufgeschoben!
Deshalb machen wir es euch leicht: Welche Untersuchungen wichtig sind und worauf ihr achten solltet - das verrät euch hier der Allgemeinmediziner und Medizinjournalist Dr. Christoph Specht. Und im Video findet ihr eine Checkliste, welche Vorsorgeleistungen die Kasse wann übernimmt.
Kann man sich bestimmte Untersuchungen auch sparen?
Vielleicht habt ihr euch diese Frage auch schon einmal gestellt: Welche Vorsorgeuntersuchungen sind ein absolutes Muss - und welche kann man sich vielleicht auch sparen? „Vorsorgeuntersuchungen sind grundsätzlich sinnvoll”, betont Dr. Christoph Specht im RTL-Interview ganz klar. „Allerdings: Die einen können das, was sie sollen, besser als die anderen.” Das liege nicht an der Unfähigkeit der Ärzte. Manchmal gebe es für bestimmte Krankheiten einfach keine besseren Methoden.
Als Beispiel nennt der Arzt Eierstockkrebs: „Wenn es da etwas richtig Gutes gäbe, wäre das natürlich toll, aber leider ist das nicht der Fall. Deshalb zahlt das die Krankenkasse auch nicht.”
Dabei seien Krebsvorsorgeuntersuchungen wirklich wichtig, sagt der Experte. „Darmkrebs zum Beispiel kann man sehr gut erkennen, auch schon im Frühstadium. Und mit einer Darmspiegelung kann man ihn dann auch gleich behandeln. Also, ich würde das auf jeden Fall machen lassen.” Für Männer ab 50, für Frauen ab 55, zweimal im Leben - in der Regel alle zehn Jahre. Wenn alles in Ordnung ist, bleibt es dabei. Sollte aber etwas gefunden werden, würde man natürlich genauer nachforschen.
Lese-Tipp: Alle Vorsorgeuntersuchungen im Überblick
IGeL-Untersuchungen: „Das kann schon etwas bringen”
Doch was ist mit Untersuchungen, die man selbst bezahlen muss? „Sogenannte IGeL-Leistungen sind vielleicht für den einen Patienten sinnvoll, aber nicht für jeden - wie zum Beispiel eine Ultraschalluntersuchung der Eierstöcke auf Krebs”, erklärt der Mediziner. Hier müsse man genau hinschauen: Ist das wirklich notwendig oder möchte mir der Arzt da etwas verkaufen? Dass Ärzte einem tendenziell etwas aufschwatzen wollen, könne man aber nicht pauschal sagen: „Ich finde es nicht richtig, alle IGeL-Leistungen schlecht zu machen.” Es gebe schon einige, die für den Einzelnen sinnvoll sein könnten. Als Beispiel nennt der Mediziner die Untersuchung auf erhöhten Augeninnendruck. „Das kann schon etwas bringen.”
Lese-Tipp: Krebs-Früherkennung: Das sind die wichtigsten Vorsorgeuntersuchungen
Das ist der beste Zeitpunkt für die Vorsorge-Termine
Für diejenigen, die sich jetzt mit guten Vorsätzen für das neue Jahr auf den Weg gemacht haben, sich um das Thema Vorsorge zu kümmern, hat der Mediziner einen guten Tipp: „Am Anfang des neuen Jahres rennen alle zum Arzt und wollen Vorsorgeuntersuchungen”, sagt Specht. „Klar, dass da die Termine schnell weg sind.” Dabei sei das eigentlich Unsinn - denn diese Untersuchungen könne man das ganze Jahr über machen. „Im Sommer zum Beispiel ist meist weniger los: Viele sind im Urlaub, da bekommt man leichter einen Termin, wenn der Arzt nicht auch Urlaub hat.” (ija)