„Wir spielen mit dem Feuer”Chef von Gesundheitsbehörde warnt! Hunderte Mpox-Patienten auf der Flucht

Das Mpox-Virus unter dem Elektronenmikroskop.
Das Mpox-Virus unter einem Mikroskop. (Symbolbild)
-/NIAID via AP/dpa

Sie wissen nicht, wo die Menschen sind!
Der Direktor der afrikanischen Gesundheitsbehörde CDC Africa, Jean Kaseya, warnt angesichts der Eskalation des Konflikts im Ostkongo vor einer Zuspitzung des aktuellen Ausbruchs der Krankheit Mpox.

WHO hat höchste Alarmstufe ausgerufen

In der Provinz Süd-Kivu der Demokratischen Republik Kongo seien mehr als 400 Patienten aus den Mpox-Behandlungszentren geflohen. „Wir wissen nicht, wo diese Menschen sind, und wir sind sehr besorgt”, sagte Kaseya im wöchentlichen Briefing seiner Behörde.

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Süd-Kivu gilt als einer der Schwerpunkte von Mpox, früher Affenpocken genannt, in dem besonders von dem Ausbruch betroffenen zentralafrikanischen Land. Hier ist auch die womöglich gefährlichere Variante der Krankheit weit verbreitet. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte im vergangenen August wegen der Mpox-Ausbrüche in Afrika und der neuen, womöglich gefährlicheren Variante die höchste Alarmstufe ausgerufen. Damit sollen Behörden in aller Welt zu erhöhter Wachsamkeit mobilisiert werden.

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Testmöglichkeiten sind zusammengebrochen

Allein seit Jahresbeginn waren in Afrika knapp 19.000 Mpox-Verdachtsfälle in 13 Staaten gemeldet worden. In den vergangenen drei Wochen – seit dem Vormarsch der Rebellenmiliz M23 im Ostkongo und der Eroberung zweier Provinzhauptstädte seien aus dem Land weniger Fälle gemeldet worden. Dies liege jedoch an der Unsicherheit in der Region, der Flucht hunderttausender Menschen sowie zusammengebrochener Testmöglichkeiten von Verdachtsfällen.

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Gründe dafür seien die Folgen des Konflikts und die Einstellung der Finanzierung aus US-Hilfsgeldern, sagte Kaseya. „Wir spielen mit dem Feuer”, warnte er. Es bestehe ein gestiegenes Risiko, dass Mpox sich in den Flüchtlingslagern schneller ausbreite. Kontakte könnten nicht nachverfolgt werden, mehrere Gesundheitseinrichtungen seien geplündert worden, viele Flüchtlinge seien zudem unterernährt und könnten daher einen schwereren Krankheitsverlauf haben. (dpa)