Herzstillstand mit eingeklemmtem Nerv verwechselt
Klinik schickt Zweifach-Mama mit Paracetamol nach Hause - kurz darauf ist sie tot

Einfach nur furchtbar!
Jade Ellis, eine zweifache Mutter aus Großbritannien, eilt im März 2020 in die Notaufnahme, denn: Sie verspürt starke Schmerzen in der Brust und in ihrem linken Arm. Aufgrund der Symptome liegen akute Herzprobleme auf der Hand. Doch der 36-Jährigen wird lediglich ein eingeklemmter Nerv diagnostiziert, sie bekommt Paracetamol verschrieben und wird nach Hause geschickt. Kurz darauf ist sie tot.
Fatale Fehldiagnose! „Sie vertraute dem Arzt, kam nach Hause und starb”
Wenn die Ärzte rechtzeitig gehandelt hätten, wäre Jade Ellis heute wohl noch am Leben. Zu diesem Ergebnis kommt die örtliche Gesundheitsbehörde der Universität Cwm Taf Morgannwg aus Wales, die erhebliche Fehler bei der Behandlung eingeräumt hat.
Die Verantwortlichen haben laut DailyMail zugegeben, für die Pflichtverletzung verantwortlich zu sein. Zudem entschuldigten sie sich für „Versäumnisse” und gaben zu, dass Ellis wahrscheinlich überlebt hätte, wenn bestimmte Tests zum korrekten Bestimmen der Diagnose durchgeführt worden wären.
Schließlich hatte die damals 36-Jährige aus Port Talbot mit eindeutigen Herzinfarkt-Symptomen um ein Uhr nachts das Princess of Wales Hospital in Bridgend aufgesucht. „Die Ärzte versäumten es, Bluttests durchzuführen, die Anzeichen für Herzprobleme hätten aufzeigen können”, so die Angehörigen der Britin.
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Denn: Die Ärzte kontrollierten wohl nur ihren Blutdruck und machten ein EKG, sodass Jade Ellis letztendlich mit einem „eingeklemmtem Nerv” und Paracetamol nach Hause geschickt wurde. Dort erleidet sie nur zwei Stunden später, um 03.15 Uhr, einen tödlichen Herzinfarkt. Um 5 Uhr morgens wird die zweifache Mama für tot erklärt.
Sandra Bartlett (61), Ellis’ Mutter, sagt: „Wir sind eine Familie, die zerbrochen wurde. [...] Die Auswirkungen dessen, was eine Person nicht getan hat, hat unserer Familie die Hölle bereitet. [...] Wir wurden in Stücke gerissen.” Ihre Tochter sei wegen eines einzigen Fehlers „ihres Lebens beraubt” worden. [...] Sie vertraute dem Arzt, kam nach Hause und starb.”
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Jade Ellis’ Kinder erhalten Entschädigungszahlung
Jade Ellis hinterlässt zwei erwachsene Kinder, Deanna (20) und Brando (23). Sie haben im Juli eine Entschädigungszahlung des Krankenhauses in Höhe von 130.000 Pfund (ca. 153.000 Euro) erhalten.
„Wir sprechen Jades Familie unser tief empfundenes Beileid aus, während sie weiterhin mit ihrem Tod zurechtkommen muss”, so ein Sprecher des Cwm Taf Morgannwg University Health Boards. Als Gesundheitsbehörde habe man sichergestellt, dass die Lehren aus diesem Fall in die Verbesserung der Versorgung für die Zukunft eingeflossen seien.
Denn trotz Ellis’ jungen Alters seien ihre Symptome mit der möglichen Diagnose eines akuten Koronarsyndrom – also mit einer lebensbedrohlichen Phase einer koronaren Herzkrankheit – einhergegangen, so die Behörde. Ein Test auf Troponin, ein Herzprotein, das nach Herzproblemen im Blut nachgewiesen werden kann, sei beispielsweise nicht durchgeführt worden.
„Geld macht es nicht besser, aber wenn meine Enkel diesen Teil ihres Lebens frei von Stress leben können, ist das schon etwas. Ich möchte einfach, dass sie in den Urlaub fahren können und sich keine Sorgen um Rechnungen machen müssen”, erklärte Ellis’ Mutter Sandra Bartlett.
Am Ende des Tages bleibt aber vor allem der Schmerz. Für sich selbst, als Mutter, die damit leben muss, ein Kind verloren zu haben. Und für ihre Enkel: „Jade wird nie wieder zurückkommen. Diese Kinder werden ihre Mutter nie wieder sehen können.” (vdü)
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