Nach Messerattacke an Schule - Tatverdächtige wieder auf freiem Fuß Wollten vier junge Brüder einen Lehrer (67) töten?
Keine Untersuchungshaft nach Bluttat an VHS in Schleswig-Holstein!
Bei einer Bluttat auf dem Gelände einer Volkshochschule in Wedel bei Hamburg ist ein 67 Jahre alter Dozent lebensgefährlich verletzt worden. Der Dozent wurde am Freitag (19. Juli) auf dem Parkplatz der Schule niedergestochen. Vier Verdächtige wurden nach kurzer Fahndung festgenommen, sind jetzt jedoch wieder auf freiem Fuß. Es handele sich um Brüder. Sie sind zwischen 17 und 21 Jahre alt. Die Hintergründe der Tat waren zunächst unklar.
Versuchtes Tötungsdelikt in Wedel

Mit einem Stichwerkzeug, wahrscheinlich einem Messer oder etwas Ähnlichem, sticht mindestens einer der Täter am Freitag auf das Opfer ein, wie die Polizei im Gespräch mit RTL erklärt. Die Beamten werten die Tat als versuchtes Tötungsdelikt. Am späten Nachmittag hat die Polizei vier Brüder und deren Vater festgenommen. Die jungen Männer sind im Alter von 17, 19 und 21 Jahren und laut Polizei Syrer. Der Vater gilt derzeit nicht als tatverdächtig, teilte die Polizei auf RTL-Anfrage mit. Die Festnahme erfolgte ebenfalls in Wedel. Mittlerweile sind die Brüder wieder entlassen. Gegen sie liege kein dringender Tatverdacht vor, der einen Haftbefehl ermöglicht hätte, sagt eine Sprecherin der Polizeidirektion Itzehoe. Die Männer stehen aber weiterhin im Zentrum der Ermittlungen.
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Täter und Opfer kennen sich wahrscheinlich
Gegen 14 Uhr kommt es am Freitag (19. Juli) zu dem Angriff auf dem Parkplatz einer Volkshochschule. Die Polizei spricht von einer Beziehungstat. Diese Bezeichnung wird gewählt, wenn Täter und Opfer einander kannten. Dass es sich bei den Verdächtigen um Schüler handelt, wollte der Polizeisprecher nicht ausschließen, aber auch nicht bestätigen. Zunächst war nach bis zu drei Tätern gefahndet worden. Inzwischen sehe es aber danach aus, dass es sich nur um zwei Täter handele, sagte der Sprecher. Die Mordkommission sollte die Ermittlungen übernehmen.
Im Video: Messerattacke auf Polizisten
Opfer schwebt in Lebensgefahr
Das Opfer ist ein 67-jähriger Dozent. Auch er soll einen Migrationshintergrund haben, teilte die Polizei RTL auf Nachfrage mit. Rettungskräfte kümmern sich am Tatort um den Mann, anschließend kommt er in ein Krankenhaus. Auch Stunden nach der Tat schwebt der Mann noch in Lebensgefahr, so die Polizei.
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Polizei Schleswig-Holstein informiert auf X
Stunden nach der Tat war die Schule weitestgehend verwaist, wie eine dpa-Mitarbeiterin vom Tatort berichtete. Drei Streifenwagen standen auf dem Parkplatz, der von der Polizei mit Flatterband abgesperrt war. Ein Polizist suchte in einem Gebüsch nach möglichen Spuren. Auch ein Polizeihund war im Einsatz. Über der Stadt kreiste der Polizeihubschrauber.
Wedel liegt im schleswig-holsteinischen Kreis Pinneberg und grenzt direkt an den Hamburger Westen. Die Volkshochschule versteht sich laut Eigendarstellung als kommunales Weiterbildungszentrum der Stadt. „Die Volkshochschule ist Ort lebenslangen Lernens, ein Bildungs- und Begegnungszentrum für alle Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen, Institutionen, Vereine und Verbände unserer Region”, heißt es auf der Webseite der Stadt. „Mit unserer Arbeit stehen wir für gleiche Bildungschancen für alle.” Mit Entsetzen reagierte Wedels amtierende Bürgermeisterin Julia Fisauli-Aalto (CDU) auf die Attacke. „Ich bin vollkommen erschüttert, mir verschlägt es die Sprache”, sagte der SHZ. Den Angaben zufolge hatte sie sich noch während des Einsatzes ein Bild von der Lage vor Ort gemacht. (anr/dpa)