Seine Scheingeschäfte im Autohaus flogen auf!Hat ein Viersener Lokalpolitiker 38 Millionen Euro Steuern hinterzogen?

von Valerio Magno, Julia Haiminger und Anke Jonschker

Sein Bundesverdienstkreuz trägt deutliche Kratzer!
Udo van Neer (FDP) war bis zum Jahr 2024 ein bekannter und beliebter Lokalpolitiker im Kreis Viersen bei Mönchengladbach. Doch nach seinem freiwilligen Rückzug klicken die Handschellen. Der Vorwurf: Steuerhinterziehung durch Scheingeschäfte in seinem Autohaus in Höhe von satten 38 Millionen Euro! Seit Montag (1. September) läuft der Prozess gegen ihn.

Bei Udo van Neer besteht Fluchtgefahr

Der ehemalige Lokalpolitiker sitzt derzeit in Untersuchungshaft. Ein Richter sah es als erwiesen an, dass bei dem 68-Jährigen Fluchtgefahr besteht. Am Montag (1. September) startete der Prozess gegen ihn und die Vorwürfe sind massiv: Mehr als 10 Jahre lang soll er in gut 2500 Fällen Autoexporte nach Japan fingiert haben. Diese Fahrzeuge gab es nie. Die Vorsteuerabzüge sollen in die eigene Tasche geflossen sein.

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Aufgeflogen ist der Träger eines Bundesverdienstkreuzes am Bande laut einer RTL-Recherche bei einer turnusmäßigen Betriebsprüfung durch das Finanzamt. Van Neer räumte die Vorwürfe ein. Er habe sich die Fahrgestellnummern selbst ausgedacht und falsche Rechnungen geschrieben.

Viersener Bürger mochten ihn

Viele Bürger in Viersen wissen nur Positives über seine Arbeit als Lokalpolitiker zu berichten. Eine Frau sagt: „Als Mensch fand ich den sehr nett.” Eine andere weiß: „Wenn man Hilfe brauchte, hat er einem auch schon geholfen.” Und ein Mann erzählt, dass er vieles für die Viersener Bevölkerung getan habe.

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Mehr zum Prozess gegen den FDP-Mann und was ihm bei einem Schuldspruch droht, seht ihr oben im Video!