Mutter durchlebt die Tragödie jeden Tag

Vater überfährt Albie (3) versehentlich mit dem Traktor

Albie starb bei Traktor-Unfall
Der kleine Albie starb 2022 bei einem Unfall auf dem Hof seines Vaters in England.
JustGiving/LeahBridge

Egal wohin sie geht, Leah hat immer einen Pullover von Albie bei sich.
Der Dreijährige starb im Juli 2022 bei einem Unfall auf dem Hof ihres Ex-Partners in der Nähe von Manchester. Doch bis heute durchlebt die Mutter den schicksalhaften Sommertag immer wieder, wie sie in einem Interview erzählt. Sie denke jeden Tag an ihren kleinen „Sonnenschein“ und hat Angst, zu vergessen, wie seine Stimme klang.

Albie stirbt auf dem Hof seines Vaters

„Es fühlt sich an, als wäre es gestern gewesen“, erzählt Leah Bridge den Manchester Evening News. Es ist das erste Mal, dass sie öffentlich über ihren schrecklichen Verlust spricht. Sie berichtet, dass Albie an dem Morgen noch eine Schüssel Cornflakes aß. Dann setzte sie das Kind ins Auto und fuhr es zu seinem Vater, bei dem er das Wochenende verbringen sollte.

Leah trauert um ihren Sohn Albie
Leahs kleiner Sohn Albie starb im Sommer 2022, als er drei Jahre alt ist.
JustGiving/LeahBridge

Die Erzieherin verabschiedete sich im Auto von ihrem Sohn. Sie glaubte, er sei bei ihrem Ex in guten Händen. Doch ein paar Stunden später rief der sie völlig aufgelöst an. „Es ist Albie, es ist Albie“, habe er immer wieder mit tränenerstickter Stimme gesagt, erinnert sie sich noch. Sie sollte ins Krankenhaus kommen. „Ich fragte als erstes: Lebt er noch?“, erzählt Leah der Zeitung. Ihr Ex habe dann gesagt, dass der Dreijährige tot ist.

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Mama Leah kann nicht mal Albies Frühstücksschüssel wegräumen

Albie spielte im Garten mit dem Hund, während sein Vater auf dem Hof mit dem Traktor Holzsäcke verlud. Doch Albie lief offenbar aus dem sicheren Garten heraus. Als Leahs Ex mit dem Traktor zurücksetzte, spürte er plötzlich, dass er etwas überrollt hatte. Es war der Körper seines kleinen Sohnes. Das Kind kam noch ins Krankenhaus, aber die Ärzte konnten nichts mehr für ihn tun.

Leah erzählt in dem Interview, dass sie zuerst gar nicht glauben konnte, dass ihr Kind tot ist. „Es fühlte sich einfach nicht real an“, erinnert sie sich. „Alles stand plötzlich still für mich“, erzählt sie der Zeitung. Sie habe es nicht über sich gebracht, Albies Schüssel mit Cornflakes wegzuräumen, die vom Frühstück noch in der Küche stand. Die Schale habe sie wochenlang stehen lassen und nicht angefasst. Auch in Albies Zimmer habe sie nichts verändern oder berühren können. Sie gab ihren Job auf, weil sie es nicht schaffte, weiter in der Kita zu arbeiten, in die auch Albie jeden Tag vor seinem Tod ging.

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Albie wäre jetzt ein großer Bruder, wenn er noch leben würde

Leah hat inzwischen einen weiteren Sohn zur Welt gebracht. In dem Interview erzählt sie, dass sie Ebon nach der Geburt zuerst gar nicht anschauen konnte, weil sie Angst hatte, das neue Baby könnte wie Albie aussehen. Wenn der Junge jetzt allein bei seinem Vater (Leahs neuem Partner) ist, rufe sie alle paar Minuten an, um sich zu erkundigen, was Ebon gerade macht und wie es ihm geht.

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„Albie wäre jetzt sechs Jahre alt“, erzählt sie in dem Interview. Aber stattdessen werde er nun für sie immer drei Jahre alt bleiben. „Albie ist Ebons großer Bruder, aber bald wird Ebon drei und dann wird Ebon irgendwann vier und Albie wird immer noch drei Jahre alt sein“, so die trauernde Mutter. „Es macht alles überhaupt keinen Sinn.

Albie aus England wurde nur drei Jahre alt
Bis heute trägt Mutter Leah einen Pullover ihres toten Sohns mit sich herum, wohin sie auch geht.
JustGiving/LeahBridge

Der kleine Ebon sei für sie der einzige Grund, den Schmerz auszuhalten und weiterzumachen, so die 31-Jährige in dem Interview. „Meine Welt wurde in eine Million Scherben zerschmettert. Und niemand kann das mehr reparieren oder auch nur verstehen, was ich durchmache“, sagt sie. Auch zweieinhalb Jahre nach Albies Tod werde es nicht leichter. Sie will sein Andenken ihr Leben lang bewahren, sagt sie. So wie all die Sachen ihres toten Sohns, die sie in Vakuum-Beuteln auf dem Dachboden gelagert hat, damit sie nichts davon wegwerfen muss. (jgr)