„Ich will zurück ins Meer”

Junge verliert Bein nach Hai-Angriff – aber nicht seinen Lebensmut

J.J. will sein Leben nicht in Angst verbringen.
J.J. will sein Leben nicht in Angst verbringen.
ABC News/Mary Reeder

Beim Schnorcheln im Riff beißt der Hai zu!
Drei Jahre sind seit dem dramatischen Vorfall in Florida vergangen, der J.J. Reeders Leben für immer verändert. Trotz zahlreicher Eingriffe können die Ärzte das Bein des damals 11-Jährigen nicht retten. Doch der Teenager lässt sein Leben nicht von diesem Schicksalsschlag bestimmen.

Angst soll nicht sein Leben bestimmen

Viermal wird J.J. nach der Hai-Attacke operiert und verliert durch die Verletzungen seinen rechten Unterschenkel. Doch kaum hat er sich von den Strapazen der Behandlungen erholt, kehrt er zurück an den Strand. Kaum zehn Wochen nach dem Vorfall ist er zurück an dem Riff, wo sich der Angriff abgespielt hat.

„Ich bin froh, am Leben zu sein“, sagt Reeders heute. Er will nicht, dass die Zeit im Krankenhaus oder der Hai-Angriff sein weiteres Leben bestimmen. Stattdessen will er der Angst keinen Raum lassen und sich einer großen Herausforderung stellen: „Ich will zurück ins Meer.“

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Begleitet wird J.J. dabei von einem besonderen Projekt und einem seiner Idole. Gemeinsam mit anderen Überlebenden von Hai-Angriffen hat er jetzt seine erste Surf-Stunde bei Mike Coots besucht. Der Fotograf und Surfer wurde kurz nach seinem 18. Geburtstag selbst Opfer eines Angriffs. Seitdem lebt er mit einer Beinprothese und ermutigt andere Menschen mit Amputationen, Dinge zu tun, die sie alleine nie für möglich gehalten hätten.

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Glücklich lächeln J.J. (links) und Mike Coots in die Kamera.
Glücklich lächeln J.J. (links) und Mike Coots in die Kamera.
ABC News

„Tage wie heute, an denen ich mit J.J. surfe, das sind die Gründe, warum ich hier bin”, erklärt Mike Coots stolz. Denn allein ums Surfen geht es bei seinem Projekt nicht. Es soll den Teilnehmern Kraft geben und sie inspirieren, Herausforderungen im Alltag zu meistern. Mit Erfolg: Am Ende der Surf-Stunde steht der Teenager aufrecht auf dem Brett und lässt sich von den Wellen zum Strand tragen – kein Problem, auch mit Prothese. (okr)