Nach 17 Jahren endlich Gerechtigkeit
Claudia K.s Mörder muss lebenslang in den Knast

Claudia K.s Sohn war 14 Jahre alt, als er aus der Schule kam uns seine Mutter in einer Blutlache fand.
Über 17 Jahre nach diesem Horror-Erlebnis ist nun das Urteil gegen den Mörder der Flugbegleiterin aus Velbert gefallen. Das Wuppertaler Landgericht verurteilt Sven K. zu lebenslanger Haft wegen Mordes.

Claudia K.s Bruder hat sofort den Ehemann im Verdacht
Der 58-Jährige ist ein vorbestrafter Gewalttäter aus dem Wetteraukreis. Er war ein Bekannter von Claudia K.s Ehemann. Das Gericht geht davon aus, dass Sven K. von ihm beauftragt wurde, die Flugbegleiterin zu töten. Claudia K. hatte sich wenige Monate vor der Tat am 1. Februar 2007 von ihrem Mann getrennt. Er soll danach gedroht haben, seine Frau umzubringen oder umbringen zu lassen.
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„Ich habe ihm das zugetraut“, sagt Claudia K.s Bruder vor Gericht aus. Sein Schwager sei egozentrisch und sehr dominant gewesen. „Alles musste laufen, wie er wollte. Für mich war sofort klar, dass er was mit der Tat zu tun hatte“, erklärt der 67-Jährige. Der Ehemann seiner Schwester habe nach der Tat dann „ein jämmerliches Bild“ abgegeben. Was er zu der Tat sagt, lässt sich heute nicht mehr klären. Claudia K.s Mann beging kurz nach dem Mord Suizid. In seinem Abschiedsbrief äußerte er sich damals nicht zu der Tat.

Sven K. soll Mordauftrag von Claudia K.s Ehemann bekommen haben
Sven K. bestreitet während des Prozesses, von seinem damaligen Bekannten einen Mordauftrag bekommen zu haben. Er habe den wahren Mörder – angeblich ein Mann namens André – zwar zum Tatort gebracht. Er habe aber nichts von dessen Mordabsicht gewusst. Sven K. behauptet, er habe damals vor dem Haus gewartet und als der andere Mann nicht zurückgekommen sei, habe er in der Wohnung nach ihm gesehen. Dort habe Claudia K. bereits tot gelegen.
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Auch für die Hautschuppen auf der Leiche, die die Polizei nach jahrelangen Ermittlungen schließlich zu Sven K. führten, hat er eine Erklärung. Er habe die Leiche angefasst, weil er nach dem Puls des Opfers gefühlt habe. Die Staatsanwaltschaft geht aber davon aus, dass er seine DNA am Tatort hinterließ, als er Claudia K. tötete.
Sohn (14) findet tote Mutter in einer Blutlache
Zeugen hatten damals nämlich einen Mann an der Haustür beobachtet. Das Phantombild des Verdächtigen ähnelt laut den Ermittlern dem Angeklagten. Sven K., der zuletzt wegen elf Tankstellenüberfällen eine Haftstrafe von acht Jahren absaß, muss jetzt wieder ins Gefängnis.
„Für mich hat sich damals alles geändert“, erinnert sich Claudia K.s Sohn vor Gericht. Der heute 31 Jahre alte Unternehmensberater war es, der damals als erster am Tatort war. Er sei wie jeden Nachmittag von der Schule heimgekommen. „Hallo Mama, bin wieder da“, habe er noch gerufen. Dann entdeckte er seine Mutter leblos mit einem Gürtel um den Hals. Sie habe auf der Seite in ihrem Blut gelegen. Der damals 14-Jährige wählte sofort den Notruf. (jgr, mit dpa)