Im Schatten der GrausamkeitTürkei will Straßenhunde loswerden – mithilfe eines drastischen Plans

von Irem Barlin und Gizem Schumann

Dieser Plan schreckt Tierschützer weltweit auf!
Bis 2028 sollen alle Hunde in der Türkei sterilisiert und in Tierheimen untergebracht werden. Das Landwirtschaftsministerium drängt auf eine sofortige Umsetzung. Inmitten dieser Entwicklung berichtet eine in der Türkei lebende deutsche Tierschützerin von katastrophalen Zuständen.

Eine Stimme für die Straßenhunde

Seit 27 Jahren setzt sich Claudia Vogt unermüdlich für die Straßenhunde in Antalya ein. Jeden Morgen um halb zehn bricht sie auf, um die Hunde zu füttern und sich um sie zu kümmern. Mit Spenden an ihren Verein „Cloudys Pfötchenhilfe“ finanziert sie Medikamente, Impfungen und Sterilisationen – eine Verantwortung, die eigentlich bei der türkischen Regierung liegen sollte.

Kontroverser Plan der türkischen Regierung

Im August 2024 trifft die türkische Regierung eine umstrittene Entscheidung: Bis 2028 sollen die circa vier Millionen Straßenhunde im Land eingefangen werden. Kranke oder aggressive Tiere sollen eingeschläfert werden, alle anderen in Tierheimen unterkommen. Doch das türkische Landwirtschafts- und Forstministerium fordert nun einen noch schnelleren Prozess: Alle Straßenhunde sollen umgehend entfernt werden.

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Ursprünglich war vorgesehen, dass die Gemeinden bis 2028 Zeit haben, um Tierheime zu errichten. Jetzt drohen den Gemeinden, in denen Straßenhunde gefunden werden, ab sofort Sanktionen. Damit schiebt die türkische Regierung die Verantwortung für ihre jahrzehntelange vernachlässigte Tierschutzpolitik auf die ohnehin schon überlasteten Gemeinden ab.

Dabei sind die Bedingungen in vielen Tierheimen verheerend. Es fehlt an ausgebildetem Personal, Medikamenten und Futter. Gesunde und kranke Hunde werden zusammen untergebracht – ein Todesurteil für viele Tiere.

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Langanhaltende Straßentier-Krise in der Türkei

Die Situation der Straßentiere in der Türkei ist seit Jahrzehnten ein schwerwiegendes Problem. Die Tiere leben oft unter erbärmlichen Bedingungen, sind unterernährt und leiden unter Krankheiten. Trotz der Bemühungen von Tierschützern und einigen Kommunen bleibt das Problem bestehen.

Die Befürchtungen sind eingetreten: Hunde, die brutal eingefangen werden, verwahrlosen in überfüllten Tierheimen, werden betäubt und erstickt oder sogar lebendig begraben. Es gibt sogar Berichte von Kannibalismus. „Das ist ein Freibrief. Die werden ja nicht mehr dafür belangt. Kein Lebewesen hat gefragt, ob es auf die Welt darf. Der Mensch hat nicht das Recht, diese Tiere zu töten“, sagt Claudia Vogt im Gespräch mit RTL.

Tierschützer kämpfen weiter

Die Oppositionsparteien, heimische und internationale Tierschutzorganisationen sind empört und protestieren gegen die drastischen Maßnahmen. Sie fordern eine humane Behandlung der Straßenhunde und eine nachhaltige Lösung für das Problem. Demonstrationen und Petitionen sollen die Regierung zum Umdenken bewegen.

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Trotz der düsteren Aussichten gibt es noch Hoffnung. Claudia Vogt und andere engagierte Tierschützer kämpfen unermüdlich für die Rechte der Straßenhunde. Sie appellieren an die internationale Gemeinschaft, ihre Stimme zu erheben und Druck auf die türkische Regierung auszuüben.