Seine Eltern und die fünfjährige Schwester sind tot16-Jähriger überlebt Todesfahrt von Vancouver aus herzzerreißendem Grund

Seine Hausaufgaben retten Andy Le (16) das Leben.
Denn während der Schüler an seiner Arbeit sitzt, fahren seine Eltern gemeinsam mit seiner fünfjährigen Schwester auf das Lapu Lapu Festival in Vancouver. Dort rast ein 30-Jähriger mit einem SUV in eine Menschenmenge, tötet mindestens elf Besucher – und raubt Andy so Papa, Schwester und Stiefmutter.
Andy überlebt Vancouver-Attentat, weil er an Hausaufgaben sitzt
Als der Tatverdächtige seine Todesfahrt beginnt, stehen Richard Le, seine Frau Linh Hoang und die kleine Katie auf der Straße des Festivals. Sekunden später werden alle drei von dem Auto erfasst, sterben noch am Tatort.
Zeitgleich sitzt Sohn Andy nichts ahnend in seinem Zimmer, überlebt nur, „weil er im letzten Moment beschloss, zu Hause zu bleiben, um seine Hausaufgaben zu erledigen, anstatt mit seiner Familie an dem Festival teilzunehmen“, schreiben Hinterbliebene der Familie in einem Spendenaufruf auf der Seite GoFundMe.
Lese-Tipp: Mann plante Anschlag auf Synagoge in Halle – Festnahme!

Mit dem Geld der Kampagne sollen die Beerdigungskosten gezahlt und Andy eine zukünftige College-Ausbildung ermöglicht werden. „Die schreckliche Art dieses Verbrechens an der Familie Le und anderen Opfern ist eine schmerzliche Erinnerung daran, dass wir als Gesellschaft etwas besser machen müssen. Wir hoffen, dass Sie Ihre Lieben jeden einzelnen Tag wertschätzen, denn Andy und viele andere haben diese Chance nicht mehr”, schließt der bewegende Aufruf, mit dem bereits mehr als 300.000 Euro gesammelt werden konnten (Stand: 29. April).
Video-Tipp:
Verdächtiger war der Polizei bekannt
Nach seiner Todesfahrt muss sich der Tatverdächtige wegen mehrfachen Mordes verantworten. Die Staatsanwaltschaft der Provinz British Columbia erhob gegen den 30-Jährigen einen Tag nach der Tat Anklage wegen achtfachen Mordes zweiten Grades, eine Zwischenstufe zwischen Mord und Totschlag, wie die Polizei von Vancouver mitteilte. Der Mann befinde sich weiter in Untersuchungshaft. Weitere Anklagen werden den Angaben zufolge erwartet. Von einem Terroranschlag geht die Polizei nicht aus.
Lese-Tipp: Auto crasht in Schule – vier Kinder sterben bei Horrorunglück
Der aus Vancouver stammende Fahrer war am Samstagabend (26. April, Ortszeit) mit einem Auto in die Menschenmenge des Straßenfests der philippinischen Gemeinde gerast und hatte dabei mindestens elf Menschen getötet. Mehr als zwei Dutzend Menschen wurden zudem verletzt, einige davon lebensgefährlich. Passanten stoppten den Verdächtigen am Tatort, ehe die Polizei den ihnen bereits bekannten Mann verhaftete. Auch eine Einrichtung für psychische Gesundheit beschäftigte sich zuvor mehrfach mit ihm. (fkl, mit dpa)