26 Menschen sterben in KaschmirHunderte Festnahmen nach Angriff auf Touristen

Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren!
Der Anschlag mit 26 Toten im indisch kontrollierten Teil Kaschmirs hat die Menschen erschüttert. Die Behörden reagieren deutlich, sollen hunderte Verdächtige festgenommen haben. Auch der Verteidigungsminister sendet eine Drohung an die Täter.

Verteidigungsminister kündigte „deutliche Antwort“ an

Nach dem tödlichen Anschlag im indisch kontrollierten Teil Kaschmirs hat es Medienberichten zufolge Hunderte Festnahmen gegeben. Wie der Sender NDTV und andere indische Medien unter Berufung auf Informanten berichteten, wurden in der Himalaya-Region im Kontext des Anschlags bislang etwa 1.500 Personen festgenommen, um sie zu möglichen Verbindungen zu den Tätern zu befragen. Darunter hätten sich auch Personen befunden, die bereits früher wegen militanten Verhaltens aufgefallen seien, hieß es.

Indiens Verteidigungsminister Rajnath Singh drohte den Tätern und ihren vermeintlichen Hinterleuten mit einer raschen Reaktion. Es werde eine „laute und deutliche Antwort für die Verantwortlichen“ sein.

Mehrere Menschen wurden bei dem mutmaßlichen Terroranschlag verletzt.
26 Menschen sind tot, 17 weitere verletzt.
Imago

Bei dem Angriff auf einer Bergwiese in einer beliebten Urlaubsgegend nahe der Stadt Pahalgam wurden am Dienstag (22. April) 26 Menschen getötet, mindestens 17 weitere Personen wurden verletzt. Die meisten von ihnen waren indische Feriengäste. Die Regierung stuft den gezielten Angriff auf Touristen als Terrorakt ein.

Verstärkte Sicherheitsmaßnahmen in der Region

Die Suche nach den Angreifern lief währenddessen auf Hochtouren. Nach Angaben der indischen Streitkräfte beteiligten sich die Armee und die Polizei im Unionsterritorium Jammu und Kaschmir an der Suchaktion. Die Sicherheitsmaßnahmen im gesamten Kaschmir-Tal seien verstärkt worden, berichtete die Zeitung Greater Kashmir. Unter anderem wurden zusätzliche Kontrollpunkte eingerichtet. Die Polizei in Kaschmir veröffentlichte am Mittwoch zur Unterstützung der Fahndung Phantombilder von drei mutmaßlichen Angreifern.

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Indische Polizisten kontrollieren Straßen im Süden Kaschmirs, nachdem dort Angreifer wahllos das Feuer auf Touristen eröffnet haben.
Die Sicherheitsmaßnahmen in Kaschmir wurden deutlich verstärkt.
Dar Yasin/AP/dpa

Die Gruppe The Resistance Front (TRF) reklamierte die Tat laut Greater Kashmir für sich. Demnach handelt es sich um eine Splittergruppe der verbotenen islamistischen Terrororganisation Lashkar-e-Taiba (LeT), die unter anderem für eine Anschlagsserie in der indischen Wirtschaftsmetropole Mumbai im November 2008 verantwortlich gemacht wird.

Die Basis der Gruppe soll sich in Pakistan befinden. Aber auch dort ist sie verboten. Pakistans Verteidigungsminister Khwaja Asif hatte nach dem Anschlag im pakistanischen Fernsehen gesagt, die Regierung seines Landes habe mit der Tat nichts zu tun. (fkl, mit dpa)