Tier beißt eigenen Besitzer
Aggressiv und bissig? Polizei erschießt Hund von Sylt-Urlaubern

Am Strand greifen die Beamten zur Waffe!
Gemeinsam mit Herrchen und Frauchen ist ein Berner Sennenhund am Sonntagnachmittag (22. Juni) an einem Hundestrand auf Sylt unterwegs. Doch plötzlich wird der Hund aggressiv und geht auf seinen Besitzer los! Das Paar ruft schließlich Polizei und Notarzt zur Hilfe.
Aus Spaß wird plötzlich Ernst
Ausgelassen tobt der große Hund auf seinem Nachmittagsspaziergang durch den Sand. Mit seinen Besitzern spielt das Tier am Hundestrand „Henning-Rinken-Wai“ in Rantum. Doch dann gerät die Situation plötzlich außer Kontrolle. Der Hundebesitzer habe dem Berner-Sennen das Spielzeug abgenommen, um es erneut zu werfen, erklärt die Hundehalterin im Interview mit SyltTV.
Doch das scheint dem Tier nicht gefallen zu haben. Der Hund springt an dem Mann hoch und beißt zu – und die Fingerkuppe seines Besitzers ab.
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Polizei tötet Hund mit drei Schüssen
Ob das Tier nach seinem Besitzer oder lediglich nach seinem Spielzeug geschnappt hat, ist unklar. Um ihren Mann zu versorgen, alarmiert die Frau einen Notarzt und die Polizei. Wie es dann am Strand weiter geht, dazu gehen die Sichtweisen auseinander. Auf Nachfrage von RTL erklärt die Polizei: „Der Hund war derart aggressiv, dass ein Einwirken weder durch die Hundehalter noch die eingesetzten Beamten möglich war.”
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Da „andere geeignete Mittel zur Beseitigung der Gefahr nicht zur Verfügung standen” und habe einer der Beamten zu Waffe gegriffen und dreimal abgedrückt. Damit sollten „weitere Gefahren für die Beamten, den schwerverletzten Hundehalter sowie weitere, im Nahbereich befindliche Besucher” verhindert werden.
Halter bekommen nach Vorfall Morddrohungen
Für die Hundehalter eine emotionale und traumatische Situation. Wie die Halterin im Interview mit SyltTV schildert, hatten die Beamten sie angewiesen, mit dem Hund in Richtung des Wassers zu gehen. Ein Polizist habe dann gerufen, sie solle von dem Tier weggehen. Während die Frau der Anweisung folgt, sei ihr von den Rufen aufgeschreckter Hund auf den Beamten zu gestürmt. Daraufhin drückte dieser ab.
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Entgegen erster Medienberichte habe die Halterin dem Abschuss nicht zugestimmt. Wie die Polizei erklärt, sei dies in der Situation auch nicht entscheidend gewesen. Doch durch die Berichterstattung erleben die Hundehalter massive Anfeindungen im Netz und bekommen sogar Morddrohungen. Ein direktes Gespräch mit RTL ist deshalb nicht möglich.
Wie SyltTV auf Nachfrage von RTL bestätigt, gehe es dem aus Niedersachsen stammenden Paar nicht gut. Die Halterin habe demnach einen Nervenzusammenbruch erlitten. Der Polizei sei sie nicht böse, aber die Sichtweisen über den Vorfall gingen auseinander. Damit könnte der Fall zur Klärung womöglich vor Gericht landen.