Spiegel-Recherche enthülltHat „White Tiger“ eine 13-Jährige angestiftet, ihre kleine Schwester zu töten?

Nach Recherchen von «Zeit» und «Hamburger Morgenpost» war der mutmaßliche Pädo-Sadist, der im Internet unter dem Namen «White Tiger» Kinder missbraucht und in den Suizid getrieben haben soll, schon 2021 von der Polizei vernommen worden. (Symbolbild)
Mittlerweile hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den 21-Jährigen erhoben (Symbolbild).
Nicolas Armer/dpa

War das bisher nur die Spitze des perfiden Eisbergs?
In der durch den „White Tiger“-Fall bekannt gewordenen Szene von Online-Sadisten hat es nach einer Recherche des Magazins Spiegel mehr Fälle von in den Tod getriebenen Menschen gegeben als bisher bekannt. Vor allem ein Fall aus Leipzig schockiert!

Spiegel-Recherche deckt mögliche weitere „White Tiger”-Fälle auf

Wie der Spiegel am Donnerstag berichtete, gab es neben dem durch Hamburger Ermittlungen bekannt gewordenen Fall in den vergangenen Jahren mindestens sechs weitere Todesfälle. Verantwortlich seien das pädokriminelle Onlinenetzwerk „Com“ und die dazugehörige Gruppierung „764“.

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Dem Bericht zufolge begingen die Opfer in den meisten Fällen Suizid im Livestream. In einem Fall in Leipzig würden die Behörden dem Verdacht nachgehen, dass ein „764“-Mitglied eine 13-Jährige durch verstörende Messenger-Nachrichten dazu gebracht habe, ihre jüngere Schwester zu töten. In einem Mehrfamilienhaus im Stadtteil Kleinzschocher soll das Mädchen im Oktober 2024 die Siebenjährige erstochen haben, als die Eltern nicht zu Hause waren.

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Mordanklage gegen „White Tiger“ (21)

Im „White Tiger“-Komplex hatte die Generalstaatsanwaltschaft Hamburg im Oktober Anklage gegen einen 21-Jährigen wegen Mordes und fünffachen versuchten Mordes erhoben. Er soll psychisch labile Jugendliche über das Internet zu Gewalttaten gegen sich selbst gedrängt haben, ein 13-Jähriger soll in den USA Suizid begangen haben.

Die Eltern des US-Schülers sagten dem Spiegel, sie wollten andere Familien warnen. Die Welt müsse wissen, wie gefährlich die Onlinegruppierung „764“ sei, sagte die Mutter des Jungen dem Magazin. Die Familie habe alles für den Jungen getan, „wir hatten die besten Voraussetzungen, und trotzdem konnten wir ihn nicht retten.“ (jow/AFP)

Wenn es in eurem Umfeld sexuellen Missbrauch von Kindern oder Jugendlichen gibt oder ihr selbst betroffen seid, findet ihr unter der Nummer 0800 – 22 55 530 oder unter www.hilfe-portal-missbrauch.de Menschen, mit denen ihr darüber sprechen könnt.

Wenn ihr schnell Hilfe braucht, dann findet ihr unter der kostenlosen Telefon-Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 Menschen, die euch Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können.

Verwendete Quellen: AFP